#180: Island mit Maren und Christian

Mit Road & Board reisen wir ins Land aus Feuer und Eis

Vor dreieinhalb Jahren beschlossen Maren Schwitalla und Christian Zahl, ihr konventionelles Leben hinter sich zu lassen und in ihren Van zu ziehen. Die Artdirektorin und der Kfz-Mechaniker setzten alles auf eine Karte und kreierten die Marke Road&Board als Synonym für die Straße, auf der sie fortan lebten, und für die Bretter, auf denen sie von nun an die vielen Boardsportarten ausprobieren wollten. Die Bretter sind längst zu erfolgreichen Laufstegen und Bühnen geworden, auf denen die beiden ihr Geld verdienen. Maren als viel gebuchte Artdirektorin und Christian als Experte im Team der Busbastler, einer Gemeinschaft, die aus gemeinsamen Fehlern lernt und frei nach Montessori in Workshops den Teilnehmern hilft, den individuellen Wohnmobilausbau selber zu schaffen.

In ihrem „Road & Board“-Blog auf Youtube, Instagram & Facebook lassen sie ihre Zuschauer an ihren individuellen Reisen teilhaben, geben nützliche Tipps zum Reisen und zeigen, wie sie aus kleinen Dingen etwas ganz Großes machen.

Als zweite Gäste in unserem Campermen-Reise-Special sprechen sie mit Henning über ihren dreieinhalbwöchigen Trip nach Island. Die Idee, auf die Insel aus Feuer und Eis zu reisen, kam ihnen, als sie am Lagerfeuer saßen und den begeisterten Erzählungen eines befreundeten Pärchens über Island lauschten. So entstand die Idee, gemeinsam auf Reisen zu gehen. Zu Hause in einem Sprinter mit Allradantrieb war die Route auf der Insel sofort klar – abseits der Ringstraße, die einmal um die 103.000 Quadratkilometer kleine Insel führt, sollte es ins Hinterland gehen, möglichst weit weg von den 2,2 Millionen Urlaubern, die die 365.000 einheimischen Isländer jährlich besuchen.

In Hirtshals im hohen Norden Dänemarks bestiegen sie die Fähre nach Seydisfjordur auf Island. Die Überfahrt dauerte etwas mehr als zwei Tage, und bei einem planmäßigen Zwischenstopp auf den Färöer-Inseln auf der Hinfahrt bekamen sie einen ersten Eindruck von dem, was sie in Island erwartete.
Karge Landschaft, keine Bäume, moosbewachsene Stein- und Sandwüsten in einem Farbfächer von Terrakotta bis Moosgrün. Bewusst haben die beiden nur eine Komfortkabine ohne Verpflegung gebucht. Warum sie auf die üppige Verpflegung verzichtet haben, erfahrt ihr im Podcast.
Auf der Vulkaninsel angekommen und nach einem kurzen Einkauf stellte sich auf der Fahrt ins Hinterland schnell heraus, dass der Plan, abseits der Touristenpfade zu fahren, vielleicht doch nicht so klug war. Die harte Lavapiste hatte sich über die Jahre in ein schwarzes Waschbrett verwandelt und zerrte nun an der Substanz des Sprinters und an den Nerven von Maren und Christian. Doch umkehren war keine Option. Wie die beiden es geschafft haben, auf der Insel ihren Traum zu leben und Orte zu besuchen, die sie für sich allein hatten, erfahrt ihr in unserem Campermen-Reisespecial. Außerdem erfahrt ihr, warum Elfen in Island ganze Bauprojekte stoppen, warum Haustiere besser zu Hause bleiben und welche Exponate es im Penismuseum in Reykjavik zu bestaunen gibt.

Road&Board im Netz:
instagram.com/roadandboard
facebook.com/ROAD-BOARD-273060713153306

Artdirektion Maren Schwitalla: https://marenschwitalla.com
Busbastler: https://www.busbastler.de

Fähre nach Island
https://www.ferrycenter.ch/de/faehren/nordeuropa/faehre-nach-island/

Was ihr bei der Einreise nach Island beachten solltet:
https://www.government.is/other-languages/botschaft-von-island-in-berlin/reiseinformationen/

Nützliche Apps & Websites für eure Reise nach Island:
Notruf: https://safetravel.is
Wetter: https://en.vedur.is
Hollywood Drehorte: https://guidetoiceland.is/de/geschichte-und-kultur/drehorte-in-island
Polarlicht-Radar: https://www.aurora-service.eu
Island Offroad Karte: https://icelandroadguide.com/?cmsszd=map&cmsszs=de

Bisher erschienene Campermen-Reise-Specials:
Lettland und Estland mit Florian Schönfelder

Feuerhand BABY SPECIAL 276 LED – Tradition zum Mitnehmen

Feuerhand SPECIAL 276 jetzt mit LED-Technik. 

Ich war schon immer ein Freund von Produkten mit Geschichte und schönem Aussehen. Produkte mit Tradition und zeitlosem Design begleiten mich schon mein ganzes Leben und werden nie langweilig. Wenn ich unterwegs bin, bevorzuge ich eine gemütliche Atmosphäre mit warmem Licht. Denn auf Reisen gibt es nichts Schöneres, als den Abend unter freiem Himmel bei stimmungsvollem Licht ausklingen zu lassen. Hier kommt die LED Laterne Baby Special 276 von Feuerhand ins Spiel, ein unverzichtbares Accessoire für jeden Outdoor-Enthusiasten. Diese wunderschöne Laterne ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Ob klassisches Schwarz, knalliges Rot oder zartes Pastell, die Farbvielfalt verleiht jedem Campingplatz eine individuelle Note.

Die Baby Special 276 ist mehr als nur eine Lichtquelle, sie ist ein Stück Handwerkskunst. Jede Laterne wird mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail in Deutschland in der Nähe von Hamburg gefertigt und ist somit ein robuster und langlebiger Begleiter für Ihre Abenteuer. Das zeitlose Design und die hochwertige Verarbeitung machen die Laterne nicht nur funktional, sondern auch optisch zu einem Highlight.

1893 aus Mangel an Strom entwickelt

Was 1893 aus Mangel an Strom noch mit Lampenöl betrieben wurde, um Wohnräume und Baustellen zu beleuchten, hat den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Weg von Lampenöl und fossilen Brennstoffen, hin zu LED und geruchlosem Betrieb. Ja, ich mag Feuer, aber im Wohnmobil und mit Kindern habe ich lieber eine Lampe mit Autopilot.

Schönes Detail: Der Tankdeckel, wo bei der Öllampe der Brennstoff eingefüllt wird, dient jetzt zum Dimmen. Und dass jede Lampe ein Unikat ist, habe ich bei der schwarzen Testlampe daran gemerkt, dass der Knopf zwar etwas schleicht, aber problemlos funktioniert. Nicht perfekt, das gefällt mir. Mit einer Brenndauer von laut Hersteller 18 Tagen, die durch eine energiesparende LED ermöglicht wird, spendet das kleine Baby stundenlang ein angenehm warmes Licht.

Feuerhand LED Laterne Baby Special 276 vereint Handwerk und Moderne Technik

Als Zubehör gibt es noch einen Reflektor, der die Lichtabstrahlung nach unten begrenzt und den Blick in die Augen beim abendlichen Zusammensein mit Freunden etwas angenehmer macht. Der Glaskörper, der das LED-Leuchtmittel schützt, ist aus Schott-Echtgals und wer möchte, kann für 10 Euro auch einen gefrosteten Glaseinsatz kaufen. Damit wird das Licht stark gestreut und die Lampe ist dann deutlich heller.

Die Leuchte wird wahlweise mit drei handelsüblichen AA-Batterien oder den zwei als Zubehör erhältlichen leistungsstarken wiederaufladbaren AKKU BABY Special von Feuerhand betrieben.

WICHTIGER HINWEIS:

Bis zur Veröffentlichung dieses Artikels wurden kleine Ladekabel mitgeliefert. Die Lampe hat eine USB-C Schnittstelle, aber nicht alle Kabel funktionieren. Das war eine kleine Enttäuschung, da ich alle Kabel ausprobiert habe und auch in der Bedienungsanleitung kein Hinweis auf das richtige Kabel zu finden war. Eine Nachfrage bei Feuerhand ergab, dass es ein USB-A auf USB-C Kabel sein muss, sonst lädt die Lampe nicht. Das Problem ist bei Feuerhand bereits in Bearbeitung und es sollte bald eine Lösung (vielleicht ein passendes Kabel) geben.         

Produkteigenschaften der LED Laterne Baby Special 276:

– In vielen verschiedenen Farben erhältlich

– Mit Liebe zum Detail handgefertigt

– Robuste und langlebige Konstruktion

– Energiesparende LED-Beleuchtung

– Lange Leuchtdauer für stundenlanges Licht

– Wetterfest und ideal für den Außenbereich

– Zeitloses, stilvolles Design

Mein Fazit

Die LED Laterne Baby Special 276 von Feuerhand vereint Tradition und moderne Technik in Perfektion. Sie ist nicht nur ein praktischer Begleiter für unterwegs, sondern auch ein echtes Schmuckstück, das Ihrem Campingplatz das gewisse Etwas verleiht. Für alle, die Wert auf Qualität und Stil legen, ist die Laterne für 50 Euro (ohne Akkus, Ladekabel & Batterien) eine lohnende Investition, die viele Jahre Freude bereiten wird.

Feuerhand Special 276 bei Amazon kaufen!

https://feuerhand.de

Mit dem ALIKA STOVE von PRIMUS kochen wie zuhause.

Ich liebe es, draußen zu kochen, Kaffee zu machen und die Natur zu genießen. Etwas seltsam sieht es dann schon aus, wenn ich bei herbstlichen Temperaturen mit Jacke und Mütze vor dem Kocher sitze und den blauen Flammen zuschaue, wie sie das Wasser im Kessel oder Topf vor sich her treiben. Jeder Handgriff macht Spaß und erfüllt mich mit stiller Freude. Vor vielen Jahren habe ich mir den Tupike Stove von Primus gekauft und bin mit diesem kleinen Schmuckstück sehr zufrieden. Denn neben zwei leistungsstarken Brennern sieht er mit seinem Edelstahldeckel und den Eichenholzapplikationen einfach schick aus. Der praktische Griff ist gleichzeitig der Deckelverschluss und irgendwie ist alles durchdacht. Ok, bis auf die Größe, denn das Kochen mit zwei herkömmlichen Töpfen, als ca. 28cm Durchmesser, ist auf dem Kocher nur mit etwas rücken und auch nicht optimaler Hitzezentrierung der beiden Brenner möglich. Entweder steht der eine Topf in der Mitte und der zweite nicht oder umgekehrt. Das äußert sich dann darin, dass die Hitze an einem Topf oder einer Pfanne nur an der Seite heiß wird und macht leider nicht wirklich Spaß beim Kochen. Aber – und da muss ich den Tupike in Schutz nehmen – für „normale“ Töpfe, wie wir sie aus der heimischen Küche kennen, ist er auch gar nicht gedacht. Und so wird aus den schnellen Nudeln mit Tomatensauce für vier Personen ein Etappenlauf. Doch damit ist jetzt Schluss. 

Mit dem ALIKA STOVE bringt Primus einen großen Bruder des TUPIKE STOVE auf den Markt, der elegant in schwarz daherkommt und problemlos zwei große Töpfe aufnehmen kann. Er hat zwei unterschiedlich große Brenner, so dass man die Hitze noch besser kontrollieren kann. Die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig, der Edelstahlrost, auf dem die Töpfe stehen, und die Auffangschale lassen sich mühelos abnehmen und leicht reinigen. Für den Transport ist die Auffangschale jetzt sogar mit einem kleinen Scharnier befestigt, so dass beim Transport garantiert nichts klappert. Die beiden Piezozünder sind fest eingebaut und starten die Motoren mit einem lauten Klick, ein schwarzer Gurt dient als Tragegriff. Sehr schön finde ich, dass die Eichenholzstreifen auf dem Deckel eine gute Abstellfläche für Töpfe oder auch Kaffeetassen bieten, so dass der Kocher auch mit geschlossenem Deckel auf dem Tisch stehen kann, ohne Platz wegzunehmen. Nach dem Kochen einfach den Deckel schließen und den heißen Topf oder Kessel darauf stellen. Wenn der Topf sehr heiß ist, kann sich das Holz verfärben, aber das stört mich nicht. Wenn das mal passiert und es stört, kann ich das mit etwas Schmirgelpapier leicht wieder entfernen, denn es sind echte Eichenprofile, die auf den Deckel geschraubt sind. Der Kocher wird mit Gaskartuschen betrieben, die einfach in den Messingzylinder am Ende des schönen Edelstahlgasschlauchs geschraubt werden. Wer lieber herkömmliche Gasflaschen verwenden möchte, kann den Anschluss mit dem mitgelieferten Bausatz einfach umbauen. Diese flexible Lösung ist sehr praktisch und wirklich gut gelöst. Mir war der Schlauch beim TUPIKE schon zu kurz, so dass die Kartusche immer auf dem Tisch stehen musste. Es gibt aber von Primus einen Schlauch (1 Meter) als Zubehör zu kaufen. Die Montage ist problemlos. 

 

Tipp:

Beim Anschluss für die herkömmlichen Gasflaschen auf die Gummidichtung achten. Geht diese beim Transport verloren, ist das Ventil nicht mehr dicht. Ich entferne die Dichtung immer vor dem Transport und bewahre sie an einem sicheren Ort auf.

Fazit: 

Eine weitere Besonderheit des ALIKA STOVE ist seine 360-Grad-Nutzung. Hinter dieser Wortkreation verbirgt sich der abnehmbare Deckel des Kochers. Durch Ziehen an zwei massiven Messingknöpfen kann man den Deckel einfach abnehmen und als Ablagefläche nutzen oder ganz zur Seite legen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man gemeinsam kochen will und jeder im 360-Grad-Radius Kräuter, geschnittene Zutaten oder auch nur dumme Fragen in den Topf werfen kann, ohne dass der Deckel stört. Verbessert wurde beim ALIKA STOVE auch der Windschutz. Die beiden fest im Deckel integrierten Windschütze werden mit einem Magneten am Deckel gehalten. Beim ALIKA sind diese jetzt (wie auch alle neueren Modelle von Primus) mit einem kleinen Bügel in zwei Positionen fixierbar, so dass auch bei stärkerem Wind – wie bei meinem diesjährigen Sommerurlaub in Dänemark – die Windschutzklappen nicht im Sturm um die Ohren des Hundes flattern. 

Der ALIKA STOVE von Primus ist ein hochwertiger und gut verarbeiteter 2-Flammen-Kocher für Campingköche, die gerne mit großen Töpfen oder Pfannen kochen und für Familien, die größere Portionen zubereiten möchten. Die Tropfschale aus Edelstahl lässt sich leicht abnehmen und reinigen und ist spülmaschinenfest. Die Seitenteile aus Aluminiumguss sind massiv und geben dem Kocher das nötige Gewicht für einen sicheren Stand, ohne zu schwer zu sein.

Details:

Einsatzbereich: Camping 
Materialtyp: Holz, Edelstahl, Aluguss  
Brennstoffe: Butan-/Propangas 
Leistung: 3.900 W
Anschlüsse: Kartuschen & 2,5 Flaschen < 
Siedezeit (1L): 3 min 
Verbrauch (pro h): 230 g
Abmessungen (außen): 88 x 27,3 x 28,5 cm (L x B x H) 
Packmaß: 60,6 x 27,3 x 8,2 cm (L x B x H) 
Gewicht: 4.7 Kg 
Extras: Abnehmbarer Deckel, Windschutz, Piezozündung
UVP: 299,95 Euro

www.primusequipment.com

Kampieren, Kultur und Kulinarik in Brecia und Bergamo,

Das Herz der Kunst schlägt 2023 in der Lombardei, wo die Städte Bergamo und Brescia als diesjährige Kulturhauptstädte Italiens mit einem umfangreichen Programm und einer atemberaubenden Landschaft aufwarten.

Fotos: Henning Pommée

Meine Reise beginnt in Brescia, einer Industriestadt, die mit rund 200.000 Einwohnern nach Mailand die größte Stadt der Lombardei ist. Umgeben von grünen Hügeln, die angeblich schon Leonardo da Vinci als Hintergrund für seine Mona Lisa genutzt hat. Ob es wirklich so war, wird wohl für immer das Geheimnis des Meisters bleiben. Eindeutig sind hingegen die drei Seen, die Brescia umgeben: Der Gardasee, der Idrosee und der Iseosee. Letzterer schaffte es 2016 mit „The Floating Piers“ von Jeanne-Claude und Christo weltweit in die Medien. 
In Brescia beginnt meine Reise auf der Piazza della Vittoria, dem Platz, von dem aus auch dieses Jahr wieder am 14. Juni um 14 Uhr 375 Oldtimer auf die berühmte „Mile Miglia“ starten, um hier nach der dreitägigen Rundfahrt den Sieger zu küren.

Brescia, Start und Ziel der Oldtimer-Rallye „Mille Miglia“

Für das Kulturereignis wurden rund 158 Millionen Euro in die Infrastruktur der Region investiert, wovon auch größere Reisemobile profitieren, die sich auf den breiten Straßen von Brescia gut zurechtfinden. Den wohl schönsten Blick auf die Stadt hat man vom Hügel Cidneo, auf dem auch die imposante Burg von Brescia steht. Leider gibt es in der Nähe der Stadt keinen Campingplatz, daher würde ich als Stellplatz für das Wohnmobil den Idio-See oder Bergamo empfehlen.
Wer die Gegend mit dem Fahrrad erkunden möchte, kann dies problemlos auf dem Radweg tun, der beide Städte verbindet. Auf 76 km sind viele Informationstafeln über die Region aufgestellt und in kleinen Bauernhöfen kann man sich stärken und teilweise auch übernachten.

Mit George Clooney am Lago d’Iseo

Rund um den Iseosee gibt es zahlreiche Campingplätze mit Stellplätzen, die meist direkt am Iseosee mit freiem Blick auf die Insel „Monte Isola“ liegen.
Bekannt ist der See für seine Sardinen, die eigentlich „Sardina o Agone“ heißen und außer der Tatsache, dass sie mit Salz zubereitet werden, nichts mit der Salzwassersardine gemein haben. Ein Ausflug auf die autofreie Insel mit ihrem 600 Meter hohen Berg lohnt sich. Kleine Restaurants und Läden mit Devotionalien laden zum Einkaufen ein. Im Norden der Insel liegt eine kleine Privatinsel mit einem Turm, den angeblich George Clooney kaufen wollte. Doch der Blankoscheck des Hollywoodstars blieb leer und die Insel im Besitz eines Geschäftsmannes aus Brescia.

Ab 17.00 Uhr trinkt der Italiener einen Apperitivo. Dazu werden kleine Snacks gereicht.

Sekt aus der Region Franciacorta

Oberhalb des Iseosees, auf einer fruchtbaren Endmoräne aus der Eiszeit, liegt das Weingut Ronco Calino. Der bio-zertifizierte Betrieb mit 20 Prozent Pinot Noir und 80 Prozent Chardonnay an den Hängen beschäftigt sieben Mitarbeiter und jedes Jahr werden hier die Trauben noch traditionell von Hand gelesen, um dann als edler Schaumwein in 70.000 Flaschen pro Jahr in alle Welt verkauft zu werden. Verkostungen können vor Ort gebucht werden und auch die Besichtigung der Produktions- und Lagerräume ist sehr interessant.

Bergamo – zwischen Città Bassa und Città Alta 

Unterstadt und Oberstadt, das ist Bergamo. Doch die 100 Meter höher gelegene Altstadt hat eindeutig die Nase vorn. Von der belebten Unterstadt mit dem Teatro Donizetti aus betrachtet, wirkt die Città Alta wie eine uneinnehmbare Festung aus einer Fantasy-Saga – dafür sorgt neben der Hügellage vor allem die gut fünf Kilometer lange, vollständig erhaltene venezianische Stadtmauer. 

Beide Stadtteile haben ein Opernhaus, und im Mittelpunkt des Kultursommers in Bergamo steht der Sohn der Stadt – Gaetano Donizetti. Ihm zu Ehren findet 2023 rund um seinen Geburtstag am 29. November ein zweiwöchiges Opernfestival statt.

Der Komponist wurde in der Oberstadt geboren und trat zeitlebens nie aus dem Schatten des in Mailand wirkenden Verdi heraus. 

Die autofreie Oberstadt mit ihrer typisch italienischen Gemütlichkeit erreicht man mit der Funicolare. Die Standseilbahn verbindet die Viale Vittorio Emanuele am nördlichen Rand der Unterstadt mit der Piazza Mercato delle Scarpe in der südlichen Oberstadt. 

Das traditionelle Gericht Bergamos ist die Polenta.  Früher war die Region so arm, dass es kaum Salz gab und die Polenta nur sonntags mit einer salzigen „Sardinia o Agone“ aus dem Iseo-See gewürzt wurde. Heute ist auch die süße Polenta mit Marzipan und Zartbitterschokolade sehr beliebt. Bergamo ist nicht nur für seine traditionellen Maisgerichte bekannt, sondern gilt auch als „Hauptstadt des Käses“, denn hier gibt es nicht weniger als 9 DOP-Käsesorten (DOP steht für Denominazione di Origine Protetta, also geschützte Ursprungsbezeichnung).

Im Herzen des Lago d'Iseo liegt die schöne Insel Monte Isola
Der Showroom des Weingutes Ronco Calino

„Mach hinne“ für die Bergamaschi!

Wer sich in diesem Sommer auf seiner Kulturreise so richtig ins Zeug gelegt hat und den Verkehr hinter sich blockiert, dem kann es durchaus passieren, dass hinter ihm ein Bergamaschi „Laurà, Laurà, Laurà“ ruft. Damit ist keineswegs eine Frau gemeint, sondern der Ausruf basiert auf einem Sprichwort, das für den Eifer und Fleiß der Bergamasker steht. Heute ist Bergamo eine reiche Stadt, und wenn ein Lastwagenfahrer hinter einem Laurà Laurà! rufen und hupen sollte, dann folgt er nur dem produktiven Geist seiner Vorfahren. Also nicht böse sein und am besten etwas beeilen.

Randnotiz: Die Pressereise fand auf Einladung statt. Es wurde seitens des Gastgebers keinerlei Einfluss auf Art, Inhalt und Umfang eines Beitrages genommen.

Essen:

Trattoria Sant’Ambroeus, Bergamasker Spezialitäten, www.trattoriasantambroeus.it

Osteria Al Gigianca, ausgezeichnete Küche der Region, www.algigianca.com. 

Kulturhauptstadt:
Kulturelle Highlights und Termine im Kulturhauptstadtjahr

bergamobrescia2023.it/en/

Generelle Info zu Städten und Region:

Bergamo

www.visitbergamo.net/de/ 

Brescia

www.bresciatourism.it/de

Camping Vela
Kleiner Campingplatz mit 40 Plätzen, die meisten direkt am Wasser. 
Camping Vela

Camping Iseo
Gepflegter Campingplatz direkt am See, besteht aus 56 Rasen-Stellplätzen, mit 2 Rampen für den Zugang zum See und zum Bootsplatz, zusätzlich kleine, fest gemauerte Appartements und Parkplätze.
www.campingiseo.it

Bergamo
Stellplatz mit 52 Plätzen im Norden von Bergamo. Der Platz ist ausgestattet mit Wasser, Strom, Recycling-Containern, WLAN und einem Supermarkt nur 30 Meter entfernt.
www.areacamperbergamo.it

 

Test & Gewinnspiel: Das Touren-Board „Kanaloa“ von CALA

SUP-Boards gehören heutzutage fast schon zur Standardausrüstung von Freizeitsportlern und du hast doch auch schon mal darüber nachgedacht, dir eines zu kaufen, oder? Die Auswahl ist groß und auch die Qualität der einzelnen Boards ist sehr unterschiedlich. Deshalb habe ich für euch das hochwertige Allround-SUP „Kanaloa“ getestet, das ihr mit etwas Glück gewinnen könnt!

Fotos: Henning Pommée


Das „Kanaloa“ von CALA hat ein unverwechselbares Design in Holzoptik, Stammeskunst und Tiki-Totem. Mit seiner Form und der Länge von 11’3″ x 32″ x 6″ (ca. 343 x 81 x 15 cm) hebt es sich deutlich von den Standard-SUP-Boards ab. Die im Vergleich zu schlankeren Tourenboards etwas bauchigere Form macht den Tourer sehr stabil und bietet Einsteigern wie Experten ein gutes Fahrgefühl. Das Kanaloa verfügt über drei Finnen mit Smartlock-System, so dass man die Finnen je nach Revier herausnehmen kann, um z.B. auf längeren Touren nur die große mittlere Finne zu benutzen. 

Anwendungsbereich

Der unverwüstliche Tourer hat nur eine Kammer, aber die Steifigkeit ist dank des Fusion-Drops“ im Inneren des Boards sehr gut. Aber dazu später mehr. An der Nose fällt sofort die leicht gebogene Spitze „Noserocker“ auf, die einem auch bei Kabbelwasser ein gutes Gleiten auf dem Board ermöglicht. Größere Wellen würde ich mit dem Kanaloa jetzt nicht fahren, aber bei Downwind macht es richtig Spaß, kleine Wellen zu schneiden und ein bisschen zu gleiten.

Das Kanaloa wird von CALA mit 135 kg Zuladung angegeben, wobei dieser Wert nach meinen Erfahrungen das absolute Maximum darstellt. Es ist problemlos möglich, zu zweit auf dem Board zu fahren oder den Hund mitzunehmen. Allerdings lassen die Fahreigenschaften ab ca. 100 kg deutlich nach, weshalb man bei längeren Touren auf Begleiter und zu viel Gepäck verzichten sollte. 

Das Kanaloa von CALA ist ein Allrounder für Touren, windige See und kleine Wellen.

Nachhaltiges Deckpad 

An Deck befindet sich neben einem praktischen Cargo Bungee, vier D-Ringen für einen Kajaksitz oder weiteren Stauraum ein EVA-Deckpad der Firma BLOOM. Diese Firma stellt umweltfreundliche Kunststoffe her und so besteht dieses Material tatsächlich zu 20% aus Seegras. Das Deckpad ist etwas härter und nimmt weniger Wasser auf, so dass es sich beim Fahren nicht so seifig anfühlt und auch in Wellen immer guten Halt bietet. Das Board ist in einem geräumigen Rucksack-Trolley verpackt und das Beste ist, dass am Ende der Session alles wieder in den Rucksack passt.

Auf den Kern kommt es an

Den Kern bildet der sehr dichte „Dropstitch Core“, dessen Polyesterfäden die Ober- und Unterseite verbinden und zusätzlich x-förmig zu einem stabilen Gewebe verwoben sind („X-Woven Dropstitch“). Der Gewebekern wird unter Hitze und hohem Druck untrennbar mit dem stabilen Außenmantel aus UV-beständigem PVC verschmolzen („Fusionsverfahren“).
Die Schienen werden zweilagig hergestellt, wobei die äußere Lage aus gewebeverstärktem PVC besteht. Dieses Element trägt entscheidend zur hohen Steifigkeit bei und macht die beanspruchten Seitenflächen robust gegen Beschädigungen. Darüber hinaus ist die Seitenwand komplett schwarz und in hochwertiger Gewebeoptik gefertigt, was ein Ausbleichen der Seitenwand, wie es bei weißen Seitenwänden der Fall ist, unmöglich macht.

Umfangreiches Zubehör

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Board ein silberner Roll-Trolley, eine Doppelhubpumpe, ein verstellbares Carbonpaddel, eine Spiral-Leash, Flickzeug und drei doppellagige Finnen (2 kleine, 1 große).

Einfach mal der Nose nach fahren. Schweden ist wie gemacht für ausgedehnte SUP-Touren.

Fazit:

Ein hochwertig verarbeiteter Allrounder für Einsteiger und Fortgeschrittene mit ansprechendem Design. Das CALA Kanaloa ist ein hochwertiges Tourenboard mit ungewöhnlichem Shape und damit eine gute Option für ambitionierte Einsteiger, um gleich mit einer gleitfreudigen Alternative zum klassischen Allrounder zu starten. Das Board ist vielseitig einsetzbar und kann durch die 3 abnehmbaren Finnen an ein breites Einsatzspektrum angepasst werden.
Die sehr hochwertige Materialkonstruktion und das verwendete „Thermo-Fusion-Verfahren“ machen die Konstruktion sehr hochwertig und langlebig. Der CALA Kanaloa ist belastbar und auch für größere und schwerere Paddler geeignet.
Weitere Pluspunkte sind das geringe Gewicht, die vielen gelungenen, durchdachten Features, die schicke Optik und der sehr gute Trolley-Rucksack. 

Wichtige Daten auf einen Blick

Preis: 1.179 Euro (unverbindliche Preisempfehlung, April 2023)
Länge: 11’3
Breite: 32
Tiefe: 6
Volumen: ca. 300L
Zuladung: 135 kg

Weitere Infos zu den Boards und Zubehör findet hier: https://europe.calaboards.com/ 

Gewinnspiel: Vom 13. – 20. April habt ihr die Gelegenheit das CALA „Kanaloa“ zu gewinnen. Das Gewinnspiel und die Teilnahmebedingungen findet ihr hier auf Instagram. Viel Glück!

Der Klassiker Petromax HK 500

Als Camper, der sich für Produkte mit Geschichte, Handwerkskunst und praktischer Haltbarkeit interessiert, fühlte sich die Petromax HK500 an, als wäre sie nur für mich gemacht worden. Mit einer Leistung von 400 Watt kombiniert die Lampe ein klassisches, elegantes Design mit deutscher Ingenieurskunst. Sie wurde 1910 erfunden und besteht immer noch aus mehr als 200 Teilen, die von Hand zusammengebaut werden – ein Teil Kunst, ein Teil Funktion. 

Die verchromte Lampe wiegt etwas mehr als 2,5 Kilogram, hat bei ganz gefülltem Tank eine Brenndauer von ca. acht Stunden (Angaben des Herstellers), ein Fassungsvermögen von einem Liter und der Glühstrumpf wird umgeben von hochwertigem und temperaturbeständigem Borosilikatglas.

Die HK500 wird nicht für den Gebrauch in Innenräumen empfohlen, da es beim entzünden der Lampe kurzzeitig zum Aufbrennen und einer kleinen Flamme kommen kann. Zudem kommt es auch zu leichter Rauchentwicklung, die je nach verwendetem Lampenöl unterschiedlich ausfallen kann. Ich habe das von Petromax vertriebene Alkan verwendet, das weniger Ruß erzeugt.   

Petroleum-Laterne mit Geschichte

In Punkto Geschichte ist die Petromax HK500 wahrscheinlich eine der berühmtesten Lampen der Welt. Die Lampe wurde 1910 in Deutschland von Max Graetz, der auch der Namensgeber der Marke ist und von Freunden liebevoll „Petro Max“ genannt wurde, entwickelt. Graetz entwarf basierend auf einer herkömmlichen Petroleum-Lampe mit schwachem Licht eine neue Version mit einem Druckbehälter, die mit verdampftem Paraffin (Kerosin) arbeitete. 

Es gibt zwei Wege die Lampe zu entzünden: Der erste Weg ist die Lampe mit Brennspiritus vorzuheizen. Dazu wird in einer kleinen Schale etwas Spiritus gefüllt und entzündet. Die Flamme erhitzt das Messinggestänge in dem dann das Lampenöl verdampft wird. Wenn es sehr kalt ist, empfiehlt es sich den ca. 2 Minuten dauernden Vorgang zu wiederholen. 

Bei späteren Modellen, wie der von mir verwendeten HK500, kann man auch den integrierten „Rapidstarter“ verwenden, der wie ein Bunsenbrenner anmutet und eine ähnliche Flamme in das innere der Lampe bläst. Diese Variante gilt als etwas schonungsloser für den Leuchtstrumpf, der unter dem Druck flattert wir ein Heißluftballon im Gewitter. Die Leuchtkraft wird durch das Druckprinzip erzielt. In einem geschlossenen Tank wird das Lampenöl mit einer Handpumpe unter Druck gesetzt, der über ein kleines Manometer kontrolliert wird. Öffnet man dann den blauen Regler von „Tankrichtung = zu“ auf „Leuchtstrumpfrichtung = auf“ beginnt die Lampe leicht zu zischen. Das erhitzte System wird dann genutzt, um das Lampenöl zu verdampfen, es mit Luft zu vermischen und zum Verbrennen in den Strumpf geblasen wird.

Vom Standpunkt des Designs her ist die Lampe einfach ein Klassiker.  Die Leuchte ist massiv mit eleganten Linien, einer glänzenden Chromoberfläche (auch in Messing erhältlich) und schönen Bedienelementen. Sie ist ein echtes Erbstück, das an die Kinder und Enkelkinder weitergegeben werden kann.

Nicht ganz trivial in der Bedienung

Ein Beweis für die Qualität und Funktionalität des Produkts ist, dass es von humanitären Hilfsorganisationen und Streitkräften auf der ganzen Welt eingesetzt wird. Die HK500 ist hochwertige deutsche Ingenieurs- und Fertigungskunst vom Feinsten in Form einer wetterfesten und zuverlässigen Lichtquelle, die unter allen Bedingungen eingesetzt werden kann.

Der Preis für die HK500 liegt bei 250 Euro. Ja, das ist eine Menge Geld für eine Laterne. Aber wenn man bedenkt, wie viel Technik und Handwerkskunst in jeder Lampe steckt – es werden über 200 Teile von Hand zusammengebaut – finde ich den Preis gerechtfertigt.

Die HK500 ist auch kein Nobrainer und funktioniert keinesfalls im Autopilot. Ich habe anfänglich auch etwas mehr Feuer gemacht als geplant (immer in der Gewissheit, dass die Lampe in Freien total sicher ist). Bei der Petromax HK 500 ist Licht machen ein wenig wie Feuer machen. Das Lampenöl wird unter Druck mit fast 2 bar in einen Vergaser geleitet, wo der verdampfte Brennstoff mit dem mit Leuchtsalz imprägnierten Leuchtstrumpf reagiert, was zu einem hellen, warmen Licht führt. Das kann ein wenig kompliziert erscheinen. Ist es wenn man es einmal gemacht aber nicht. Zudem ist die Druckablass-Schraube am Nanometer das Ventil, das ihr einfach abdreht, wenn es mal zu viel Flamme gibt. Wie bei einem Fahrradreifen entweicht der Druck unter einem leisen zischen und die Lampe geht aus.

Wie gesagt, Die HK 500 ist nicht die typische Propanlaterne. Es wird viel gepumpt. Und der Schnellvorwärmer ist im Grunde ein kleiner Flammenwerfer, der am Anfang etwas abschreckend wirken kann. Deshalb verwende ich auch immer die Petroleum-Schale 😉

Ja, ich weiß was ihr jetzt sagt: Muss das sein, fossile Brennstoffe verbrennen und die Natur belasten? Ihr habt recht. Natürlich wirkt die Lampe wie eine Dampflok in Zeiten der Elektromobilität. Das sieht anscheinend auch Pertromax so und hat die HK500 auch elektrifiziert im Angebot. Dimmbar und kinderleicht zu bedienen.

Fazit: Die HK500 ist eine Kult-Lampe für Liebhaber von Dingen, die hohe Ingenieurskunst, Geschichte und unverwüstlichem Charakter vereinen. Eine Lampe für Camper, die Spass daran haben, sich mit einem Produkt auseinander zu setzen.

www.petromax.de

Hier geht es zur Folge 110

https://open.spotify.com/episode/4w0fbXHTgYXrebF3gvnXRY?si=xRACtdZLTvWaquEPAZAmCQ

Mit dem neuen Land Rover Defender nach Dänemark

Ich bin ein Kind der achtziger, aufgewachsen mit riesigen Werbebudgets der Tabakindustrie und wilden Abenteuer-Events in Südamerika und Afrika namens Camel Trophy. Einige von euch werden die bestimmt noch kennen. Gefahren wurden gelbe Land Rover Defender, Range Rover und auch ein Paar Toyotas. Glücklicherweise ist nicht der Wunsch eine Zigarette zu rauchen in meinem Hippocampus gespeichert worden, sondern der Wunsch auch einmal so ein Auto zu fahren. 

Und das geht jetzt, bei defcamp.site in Hamburg. Als ich bei der Zieladresse des Verleihers ankomme, habe ich die Land Rover Defender sofort entdeckt. Sie standen aber nicht auf einem Hof oder in einer Garage, nein – in zweiter Reihe geparkt mitten in einem Wohngebiet. „Ab nächstes Jahr haben wir einen Hof für unsere Autos“ begrüßt mich Tom, der mit seiner Frau Carde Defcamp betreibt. Er war gerade dabei eine Aufstieghilfe für die B-Säule in Orange zu lackieren. „Ich habe die mal in der Tür gelassen, als ich etwas auf dem Dach verstaut habe, in Orange passiert das hoffentlich nicht mehr.“

Land Rover Defender zum Mieten

Carde und Tom sind mit Defcamp Ende 2021 gestartet und mittlerweile haben sie drei voll ausgestattete, nagelneue Land Rover Defender jeweils mit einem Dachzelt, mit Dachgepäckträger, einem Wassertank, einer mobilen Küche, passive Kühlbox, zwei Stühlen mit Lammfellen und einem Klapptisch. Auf Wunsch gibt es auch noch eine Solar-Power-Station mit Paneelen von Jackery dazu. Der Verleih ging schnell über die Bühne. Ich wurde kurz eingewiesen wie das Dachzelt funktioniert, worauf ich zu achten habe und wie das Auto funktioniert. 
Ausgestattet sind die Defender mit Matsch- und Schneereifen und Ausflüge in Offroad-Parks oder zu grobes Gelände sind untersagt. „Wir sind Schweden-Fans und lieben es auch mal in einen Waldweg fahren zu können, der mit einem Bulli nicht zu machen wäre.“ sagt Carde. Die Defcamper sollen Reisemobil und Wegbereiter zu gleich sein.
Sollte auf der Reise ein Schaden am Auto entstehen, kann es sehr teuer werden. Jede einzelne Beschädigung wird mit 1.000 € Selbstbeteiligung abgerechnet, die vor der Leihe des Autos zu überweisen sind. Die Kaution vor Ort per Kreditkarte zu hinterlegen geht leider „noch“ nicht. Carde versorgt euch aber gerne mit einem Kontakt zu einer Versicherung, die eventuelle Schäden übernimmt. Ich habe für das „Gute Gefühl“ zusätzlich ca. 18 Euro für drei Tage bei der Versicherung gezahlt. 

 

Im Set ist alles dabei, um ein entspanntes Wochenende zu verbringen

Fahren auf dem Strand in Dänemark

Was soll ich sagen, der Wagen hält alles, was er verspricht. Ich glaube, dass es die Marke diesem neuen Auto mit dem berühmten Namen auch schuldig ist. Beeindruckend fand ich die vielen Fahr-Assistenten, die vielen Kameras, die das große und unübersichtliche Auto gut manövrieren lassen. Brauche ich in meinem Bulli nicht, hätte ich aber trotzdem gerne. Das Highlight ist die Luftfederung, die man per Knopfdruck in der Höhe regulieren kann. Druck auf den Knopf und das Auto senkt sich ab. Kühlbox raus. Fertig. Im tiefen Sand angekommen, steigt das Auto nach erneutem Druck so hoch in in den Geländegang, das mein Hund Gréta schon Schwierigkeiten hatte, aus dem Auto zu springen. Krass hoch und dabei dank der Luftfederung noch straff und agil beim Fahren.
Im Paket enthalten ist auch eine kleine Küche, die in einer Transportbox versteckt ist. Aufgebaut entsteht eine Outdoor-Küche mit Besteck-Schublade, Ablageflächen, einem kleinen Kocher, Gewürze, French-Press-Kanne und allem, was man für zum Kochen braucht. Alles was ihr noch tun müsst ist nur das Einkaufen. Gemietet werden kann ab drei Tagen und gerne auch länger. Dann gibt es noch einen Rabatt auf die Tagesmiete von 179 Euro.

Hier ist das Befahren des Strandes in Dänemark erlaubt:

Hier eine kleine unvollständige Übersicht, wo das Befahren des Strandes in Dänemark erlaubt ist:
DK-9492 Blokhus: Google Maps
DK-6840 Børsmose: Google Maps
DK-6720 Fanø: Google Maps
DK-9480 Grønhøj: Google Maps
DK-9480 Løkken: Google Maps
DK-9800 Nørlev: Google Maps
DK-9480 Nr Lyngby: Google Maps 
DK-9490 Rødhus: Google Maps
DK-9792 Rømø: Google Maps
DK-9990 Skagen: Google Maps
DK-9493 Saltum: Google Maps
DK-9982 Skiveren: Google Maps
DK-9850 Tornby: Google Maps
DK-9881 Tversted: Google Maps
DK-9800 Uggerby: Google Maps
DK-6853 Vejers: Google Maps

Hier geht es zu DEFCAMP.SITE

Hier geht es zur Folge 108

https://open.spotify.com/episode/6Acmp6NdnnhwOb7Gtq5w6n?si=gyzqRt5fTSaGo-1H0NDRHw

Unterwegs in Südböhmischen Dörfern

Auf meinem viertätigen Ausflug im Mai nach Südböhmen in der Tschechischen Republik besuchte ich die Mittelalterstadt Tabor, wanderte auf einem der besten Wanderwege Europas, paddelte auf der Lužnice und entdeckte Campingplätze, auf denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Kommt mit in die schöne Region Toulava ca. 90 Minuten südlich von Prag. 

Start meiner Reise war die kleine Stadt Tabor ca. 90 Minuten südlich von Prag. Tabor zählt 36.000 Einwohner wurde im 15. Jahrhundert als Bauerngemeinde gegründet und erinnert in seiner Fachwerk-Architektur ein bisschen an Rothenburg ob der Tauber. Tabors Altstadt präsentiert sich im Herzen einer mächtigen Stadtmauer, mit einem wunderschönen Marktplatz und einem Gewirr von Kopfsteinpflasterstraßen. Euren Camper  solltet vor den Toren der Stadt abstellen und die Stadt am besten zu Fuß erkunden. Die Einfahrt mit dem Wohnmobil ist zwar erlaubt und es gibt auch einige wenige Parkplätze, aber die zum Teil engen Gassen sind nur etwas für Profis und zu Fuß macht die Erkundung des überschaubare Stadtkerns deutlich mehr Spaß. 

Südböhmen verzückt mit schöner Architektur 

Nach ca. 10km fingen meine Füsse an SOS zu funken und ich wusste, das ich mich bei der Wahl meiner Schuhe vertan hatte. Zuhause in Hamburg habe richtig schöne Wanderschuhe, aber ich wollte leicht reisen und hatte versucht mit nur einem Paar Schuhe auszukommen – ein fataler Fehler.
Als ich eine kurze Pause bei einem Bier machte, um meine Füße zu versorgen, traf ich auf einen Wandersmann namens Jan Havelka. Wie sich heraus stellte ist er 86 Jahre alt und Ehrenpräsident des Klubs Tschechischer Touristen und der Wanderweg quasi sein Baby. „Damit ein Wanderweg international Zertifiziert werden kann, muss er 40 Kriterien erfüllen und darf unter anderem nicht mehr als 20km Asphalt haben“, sagt er und ergänzt „aber die 20km dürfen nicht an einem Stück sein“. Klingt alles sehr kompliziert und Jan bestätigt, dass es auch so ist. Er hat viele Jahre damit verbracht, zusammen mit Gemeinden entlang des Weges, eine Route zu entwickeln, die genau diesen hohen Vorgaben entspricht. „Zum Teil hat es eineinhalb Jahre gedauert bis ein 10 Meter breiter Feldweg von Bauern abgekauft werden konnten, um eine kleine Verbindung für den Wanderweg zu ermöglichen“ sagt Jan und ich kann Freude und etwas Stolz in seinen Augen sehen. Das sich das auch wirtschaftlich für die Region gelohnt hat wird aus dem Zuwachs bei den Übernachtungen von rund 20% deutlich. Auf meiner Strecke habe ich von einem Zuwachs an Touristen nicht viel gemerkt, was aber zu der Hauptreisezeit im Juli und August anders ist. Dann reist der Tscheche gerne in die Region und auch Unterkünfte und Campingplätze solltet ihr dann besser vorher reservieren. 

Tipp: Entlang des Wanderwegs gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die euch wenn nötig bequem zurück an euren Ausgangspunkt zurück bringen. 

Campen in der Zeitkapsel

Meine Nacht habe ich auf dem Campingplatz Na Stare Papirne in einem kleinen Bungalow mit Holzofen verbracht. Ich war einer der ersten Gäste der Saison und irgendwie scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Der Gastraum und das unaufgeräumte und verwaiste Kinderspielzimmer verströmen noch herrlich den Charme des Kommunismus, als für die Tschechen das Reisen in ferne Länder unmöglich war. Ich kann mir gut vorstellen, wie in den Monaten Juli und August hier die Kinder im Fluss schwimmen und alles voller Leben ist. Ganz ohne Leben sind meine Füße, die nach der langen Wanderung körpereigene Flüssigkeit-Polster entwickelt haben und meine zweite Etappe in das 12km entfernten Bechyně unmöglich machen. Ein Plan B muss her. 

Anschieben und Super Slider

Wie es der Zufall will, ist eine Gruppe in Kanus unterwegs und ich kann meine letzte Etappe auf dem Wasser absolvieren. Morgens stechen wir in See, oder in den Fluss, um genau zu sein. Doch was wie ein Fluß aussieht, ist zu dieser Jahreszeit eher ein Abfluss und an sehr vielen Stellen so seicht, dass ich das ein oder andere Mal aussteigen muss, um unserem 2er-Kanu einen Anschub zu geben. Jan, der Leiter der Truppe, stellt sich vor Untiefen immer gekonnt in seinem Kanu auf und überblickt das Geschehen. Ich bleibe lieber sitzen und lasse das vereinzelte Kratzen der Steine am Rumpf über das Boot ergehen und treibe so die meiste Zeit gemütlich Stromabwärts bis nach Bechyně.
Vor Ort angekommen verabschiede ich mich schnell von meinen Begleitern und eile in einen Späti, um mit FlipFlops zu kaufen, damit ich überhaupt noch laufen kann. Die Späties in der Tschechischen Republik werden in der Regel von Asiaten betrieben und dort gibt es von Feuerzeugen über Backofenreiniger bis Flipflops alles, was man so bracht. Meine Slides (wie Badelatschen jetzt heißen) kosten umgerechnet sechs Euro und es steht groß Super drauf. Super schreien auch meine Füße, als sie endlich in den Dingern stecken und der Weichmacher lindert zusätzlichen den Schmerz. Zurück nach Tabor geht es dann mit der ersten elektrifizierten Eisenbahn Österreich-Ungarns aus dem Jahr 1903. Gezogen werden die Wagons von einer Lok mit dem Spitznamen „Krokodil“, die ein bisschen aussieht wie ein übergroßer PKW mit Kofferraum. Erst beim Aussteigen sehen ich, dass das Krokodil von Skoda ist, der großen Tschechischen Automobilmarke, die jetzt zu VW gehört. 

Im Zug nach Hamburg trinke ich ein letztes Bier und erfahre, dass es bis zur deutschen Grenze im Speisewagen alles zum halben Preis gibt. Zu spät, die „Happy Hour“, wie Insider sie nennen, kannten die vielen anderen Reisenden anscheinend auch schon und der Wagen ist komplett voll. So stehe ich in meinen Flipflops im Bistro und lasse die pittoreske Langschaft an mir vorbeifliegen.
Schön war es in Südböhmen und wer Urlaub abseits vom Massentourismus machen möchte, etwas Neues entdecken will, die Natur liebt und eine Prise Game-of-Thrones-Feeling in geschichtsträchtigen Altstädten mag, dem wird es in Südböhmen und der Region Toulava sehr gut gefallen. 

Infos über Südböhmen und der Region Toulava

www.visitczechrepublic.com

www.jiznicechy.cz/de

www.toulava.cz/de

 

https://open.spotify.com/episode/4QQHLwh3BtdTPLpKwvmLGy?si=z6KGroDbSM-zVEVFgYSbiQ

Regionale Speisen und verbotene Wurst

Abends bin ich dann bei Jan im der Weibar Thir eingekehrt. Sie liegt in einem Gewölbe wo Jan eigene Weinkreationen und regionale Speisen serviert. Alles sehr urig und ein schöner Ort für Weinliebhaber, die auch mal einen Tropfen abseits von Riesling und Merlot ausprobieren wollen. Jan erzählt mir von seinem Konzept und dass er nur Waren und Speisen serviert, die auch aus der Region sind und nicht weiter als in 30 Kilometern von seiner Weinbar hergestellt werden. Zu einem naturtrüben Rosé namens Utopia aus einem Faß mit dem Namen Babora hatte ich Karpfen-Cevice, Rotebeete-Salat mit schwarzem Knoblauch, verbotene Wurst, Frischkäse in herrlichem Olivenöl und dazu bestes, hausgemachtes Brot. Eine Bäckerei und Restaurant macht Jan auch, aber dazu gleich mehr.
Besonders stolz ist Jan auf die Karpfen-Ceviche, da es in der Region Toulava eigentlich nur diesen Speisefisch gibt. Und die verbotene würzige Salami hat er von einem Bekannten und verboten ist sie nur, weil er die nicht offiziell produzieren darf. Ein verboten, köstliches Hobby sozusagen.
Der Abend verfliegt und Jan erzählt von seinen Reisen nach New York, wo er selbst internationale Gourmets mit seinen Weinkreationen und Spezialitäten beeindruckt. Im Anschluss hat Jan mich dann noch in sein Restaurant Výčep mitgenommen, das er neben der Weinbar und einer Bäckerei betreibt. Das Restaurant liegt direkt am Marktplatz und bietet draussen und innen an einer Bier-Bar mit fünf verschiedenen Sorten aus dem Zapfhahn Platz. Ein 0,5 Liter Bier im Výčep kostet umgerechnet 1,80 Euro und die Tschechen unterscheiden bei ihren Biersorten in der Stammwürze. Auf den Karten stehen dann Werte von 18 bis 22, was in etwa mit der Abstufung im Alkoholgehalt gleichzusetzen ist. Ein Bier mit 20er Stammwürze  entspricht in etwa den Bieren bei uns mit ca. 5% Alkohol. So eins habe ich dann auch bestellt und den Abend ausklingen lassen, bevor ich in mein Hotel mit dem Schönen Namen Eleonora geschlendert bin, das mich ein wenig an die Filme von Wes Anderson erinnert. 

Fun Fact: Früher gab es sogar ein Bier in der damals noch Tschechoslowakei, das extra für Kinder entwickelt wurden und dessen Stammwürze = Alkoholgehalt verschwindend gering war. So konnten Papa und Filius schon früh zusammen Bier trinken gehen. 

Restaurant Výčep: http://www.vyceptabor.cz
Weinbar Thir: https://www.thir.cz
Romantic Hotel Eleonora: https://www.eleonorahotel.cz

Wandern auf einem der schönsten Wanderwege Europas

Wandern im wunderschönen Südböhmen

Am nächsten Morgen habe ich meine Lederschnürschuhe angezogen und mich auf einen der besten Wanderwege Europas entlang des Flusses Lužnice gemacht. Meine erste Etappe auf dem insgesamt 55 KM langen Wanderweg führt mich von Tabor nach nach Dobronice und dann in der zweiten Etappe nach Bechyně. Mit 17Km erschien mir die Strecke gut machbar, und da ich mit meinem Hund Gréta viel unterwegs bin fühlte mich gut gerüstet für den Marsch, auch wenn mein kleiner behaarter Pacemaker diesmal nicht dabei war.
Der historische Wanderweg aus dem 19 Jahrhundert geht auf unbefestigtem Wandboden immer entlang der Lužnice und Markierungen und Schilder sorgen dafür, dass ich mich gut zurecht finde. Ich habe auf meiner Wanderung abgesehen von einer kleinen Gruppe fast niemanden getroffen und konnte die atemberaubende Natur so fast für mich allein geniessen. Begleitet wurde ich vom Rauschen des Flusses, dem geschäftigen Gesang der Vögel und dem herrlichen Duft des ausdauernden Silberblattes, das überall blüht und dabei einen ähnlichen Duft wie Lilien verbreitet. 

Südböhmen verzückt mit schöner Architektur 

Nach ca. 10km fingen meine Füsse an SOS zu funken und ich wusste, das ich mich bei der Wahl meiner Schuhe vertan hatte. Zuhause in Hamburg habe richtig schöne Wanderschuhe, aber ich wollte leicht reisen und hatte versucht mit nur einem Paar Schuhe auszukommen – ein fataler Fehler.
Als ich eine kurze Pause bei einem Bier machte, um meine Füße zu versorgen, traf ich auf einen Wandersmann namens Jan Havelka. Wie sich heraus stellte ist er 86 Jahre alt und Ehrenpräsident des Klubs Tschechischer Touristen und der Wanderweg quasi sein Baby. „Damit ein Wanderweg international Zertifiziert werden kann, muss er 40 Kriterien erfüllen und darf unter anderem nicht mehr als 20km Asphalt haben“, sagt er und ergänzt „aber die 20km dürfen nicht an einem Stück sein“. Klingt alles sehr kompliziert und Jan bestätigt, dass es auch so ist. Er hat viele Jahre damit verbracht, zusammen mit Gemeinden entlang des Weges, eine Route zu entwickeln, die genau diesen hohen Vorgaben entspricht. „Zum Teil hat es eineinhalb Jahre gedauert bis ein 10 Meter breiter Feldweg von Bauern abgekauft werden konnten, um eine kleine Verbindung für den Wanderweg zu ermöglichen“ sagt Jan und ich kann Freude und etwas Stolz in seinen Augen sehen. Das sich das auch wirtschaftlich für die Region gelohnt hat wird aus dem Zuwachs bei den Übernachtungen von rund 20% deutlich. Auf meiner Strecke habe ich von einem Zuwachs an Touristen nicht viel gemerkt, was aber zu der Hauptreisezeit im Juli und August anders ist. Dann reist der Tscheche gerne in die Region und auch Unterkünfte und Campingplätze solltet ihr dann besser vorher reservieren. 

Tipp: Entlang des Wanderwegs gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die euch wenn nötig bequem zurück an euren Ausgangspunkt zurück bringen. 

Campen in der Zeitkapsel

Meine Nacht habe ich auf dem Campingplatz Na Stare Papirne in einem kleinen Bungalow mit Holzofen verbracht. Ich war einer der ersten Gäste der Saison und irgendwie scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Der Gastraum und das unaufgeräumte und verwaiste Kinderspielzimmer verströmen noch herrlich den Charme des Kommunismus, als für die Tschechen das Reisen in ferne Länder unmöglich war. Ich kann mir gut vorstellen, wie in den Monaten Juli und August hier die Kinder im Fluss schwimmen und alles voller Leben ist. Ganz ohne Leben sind meine Füße, die nach der langen Wanderung körpereigene Flüssigkeit-Polster entwickelt haben und meine zweite Etappe in das 12km entfernten Bechyně unmöglich machen. Ein Plan B muss her. 

Anschieben und Super Slider

Wie es der Zufall will, ist eine Gruppe in Kanus unterwegs und ich kann meine letzte Etappe auf dem Wasser absolvieren. Morgens stechen wir in See, oder in den Fluss, um genau zu sein. Doch was wie ein Fluß aussieht, ist zu dieser Jahreszeit eher ein Abfluss und an sehr vielen Stellen so seicht, dass ich das ein oder andere Mal aussteigen muss, um unserem 2er-Kanu einen Anschub zu geben. Jan, der Leiter der Truppe, stellt sich vor Untiefen immer gekonnt in seinem Kanu auf und überblickt das Geschehen. Ich bleibe lieber sitzen und lasse das vereinzelte Kratzen der Steine am Rumpf über das Boot ergehen und treibe so die meiste Zeit gemütlich Stromabwärts bis nach Bechyně.
Vor Ort angekommen verabschiede ich mich schnell von meinen Begleitern und eile in einen Späti, um mit FlipFlops zu kaufen, damit ich überhaupt noch laufen kann. Die Späties in der Tschechischen Republik werden in der Regel von Asiaten betrieben und dort gibt es von Feuerzeugen über Backofenreiniger bis Flipflops alles, was man so bracht. Meine Slides (wie Badelatschen jetzt heißen) kosten umgerechnet sechs Euro und es steht groß Super drauf. Super schreien auch meine Füße, als sie endlich in den Dingern stecken und der Weichmacher lindert zusätzlichen den Schmerz. Zurück nach Tabor geht es dann mit der ersten elektrifizierten Eisenbahn Österreich-Ungarns aus dem Jahr 1903. Gezogen werden die Wagons von einer Lok mit dem Spitznamen „Krokodil“, die ein bisschen aussieht wie ein übergroßer PKW mit Kofferraum. Erst beim Aussteigen sehen ich, dass das Krokodil von Skoda ist, der großen Tschechischen Automobilmarke, die jetzt zu VW gehört. 

Im Zug nach Hamburg trinke ich ein letztes Bier und erfahre, dass es bis zur deutschen Grenze im Speisewagen alles zum halben Preis gibt. Zu spät, die „Happy Hour“, wie Insider sie nennen, kannten die vielen anderen Reisenden anscheinend auch schon und der Wagen ist komplett voll. So stehe ich in meinen Flipflops im Bistro und lasse die pittoreske Langschaft an mir vorbeifliegen.
Schön war es in Südböhmen und wer Urlaub abseits vom Massentourismus machen möchte, etwas Neues entdecken will, die Natur liebt und eine Prise Game-of-Thrones-Feeling in geschichtsträchtigen Altstädten mag, dem wird es in Südböhmen und der Region Toulava sehr gut gefallen. 

Infos über Südböhmen und der Region Toulava

www.visitczechrepublic.com

www.jiznicechy.cz/de

www.toulava.cz/de

 

https://open.spotify.com/episode/4QQHLwh3BtdTPLpKwvmLGy?si=z6KGroDbSM-zVEVFgYSbiQ