Gerd und Henning fahren mit ihrem Wohnmobil entlang des Irischen Wild Atlantic Way.
Lies weiterJoey Kelly und die Bulli-Challenge
Es klingt erst einmal wie eine verrückte Idee: Mit einem 50 Jahre alten Bulli will Joey Kelly mit seinem Sohn Luke von Berlin nach Peking fahren. 13.000 Kilometer ist die Strecke lang. Und falls das noch nicht reicht: Er fährt ohne Geld. Jede Tankfüllung, jedes Essen und jede Reparatur müssen sich die beiden unterwegs spendieren lassen. Verrückt, ja. Aber das ist nicht das erste Mal, dass Joey Kelly vermeintlich verrückte Dinge erfolgreich umsetzt.
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Er war der erste Mensch, der in einem Jahr weltweit an acht Iron Man-Wettbewerben teilgenommen hat. Er durchquerte zu Fuß Deutschland von der Nordsee bis zur hinauf zur Zugspitze. In den USA hat er sich von Los Angeles nach New York aufgemacht – ebenfalls ohne einen Cent in der Tasche. Er aß drei Wochen nichts und nahm bei dieser ganz persönlichen Challenge 16 Kilo ab. Er nahm an so vielen Marathon-Läufen teil, dass er sie wahrscheinlich gar nicht mehr zählen kann. Ach ja, und dann macht er auch noch ab und zu Musik: Er ist ein Teil der unglaublich erfolgreichen Kelly Family, mit denen er jüngst eine ausverkaufte Tournee gespielt hatte.
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Ja, wenn man das Leben von Joey Kelly extrem nennt, man würde wahrscheinlich noch untertreiben. 1972 in Spanien geboren, reiste er die ersten Jahre seine Lebens mit seiner Familie durch Europa. Erst in einem Camper, später in einem umgebauten Doppeldecker-Bus. Die Familie verdiente schon früh ihr Geld mit Straßenmusik, sie wurden immer besser und erfolgreicher. Der Durchbruch gelang in den 1990er Jahren mit dem Album „Over the Hump“ und Songs wie „An Angel“ oder „I Can’t Help Myself“. Mehr als 20 Millionen Alben verkaufte die Band.
Nur wenigen Künstlern gelingt es, nach solchen musikalischen Höhenflügen, eine ganz andere – und nicht weniger erfolgreiche Kariere hinzulegen. Aber Joey Kelly ist eben ein extremer Typ. Normal ist ihm viel zu langweilig. Inzwischen der mehrfache Famlienvater nicht mehr nur selbst auf der Suche nach der nächsten Höchstleistung, sondern inspiriert mit seinen Büchern und mit Vorträgen auch andere dazu, über ihre vermeintlichen Grenzen zu gehen. Denn verrückte Ideen braucht die Welt – und Joey zeigt immer wieder, wie man diese umsetzt.
In Campermen #68 „Im Bulli nach China mit Joey Kelly“ berichtet Joey Kelly über den außergewöhnlichen Trip von Berlin nach Peking. Er erzählt, was ihn besonders begeistert hat und was schief gelaufen ist. Es geht um Begegnungen mit tollen Menschen und fantastische Landschaften. Und es gibt einen Ausblick auf die nächste Tour, die 2022 stattfinden wird. Nur so viel sei verraten: Es hat wieder mit Camping zu tun.
Die Busbastler
Angefangen hat alles mit einem Bus. Wie ein stolzer Vater stand Manuel, Gründer der Busbastler, vor dem Gefährt, das bis auf gut aussehen noch nicht viel konnte. Von einem Camper war der Kasten auf Rädern noch weit entfernt. Und so brachte er seinem Neugeborenen in Eigenregie und ohne Vorerfahrung alles bei, was aus einem Bus einen Camper werden lässt. Furchtlos und voller Elan ging der junge Vater ans Werk.
Er bezeichnet sich selber als Autodidakt und viele seiner Ausbau-Ideen konnte er problemlos umsetzen. Einige nicht. Doch das Lehrgeld gehört für Manu, wie bei vielen Hobbyausbauern, einfach dazu. Die Kosten sind irgendwie eingepreist und stärken am Ende die Verbindung zum eigenen Gefährt. Denn wer die Einrichtung selber gebaut hat und nicht von der Stange kauft, fährt förmlich mit seinem Gesellenstück durch die Welt. So wird das KFZ mit seinen kleinen Macken und nach arbeitsvollen und schlaflosen Nächten endgültig zum vollwertigen Familienmitglied.
Betreutes Schrauben – mit Anleitung den eigenen Bulli ausbauen
Autodidakt Manu KFZ-Profi Christian
Seine Erfahrungen beim Busbasteln hat Manu von Beginn auf seinem YouTube Channel Schalldose on tour www.youtube.com/schalldoseontour geteilt und so mittlerweile fast 30.000 Hobbybastler vor kostspieligen Fehlern beim Ausbau bewahrt. Scheitern gehört irgendwie zum Konzept und wenn Manu, der keine Ausbildung im Bereich Busausbau hat, das kann, dann kann das jeder.
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Mit der Zeit wurden seine Projekte immer komplexer. Nachdem er den Einbau seiner ersten Standheizung gemeistert hatte, meldeten sich viele seiner Zuschauer mit dem Wunsch, ob er nicht ihnen auch beim Einbau helfen könne. Aus dem Dialog mit Busbastlern aus ganz Deutschland wurde die Idee geboren, gemeinsam Buszubasteln. Die Suche nach einer geeigneten Werkstatt war schnell abgeschlossen, die ersten Teilnehmer hatten zugesagt und auch ein KFZ-Experte für die kniffligen Installationen war schnell gefunden. Christian, ausgebildeter KFZ-Mechaniker und Mittweile mit seiner Freundin und Hund im Bus lebend, wurde Teil der Busbastler und ist seitdem fester Teil des Teams. Seinen Vanlifestyle teilt auch er auf Youtube in seinem eigenen Kanal Road & Board www.youtube.com/roadandboard
Über die Jahre sind die Busbastler zu einem kleinen Netzwerk aus „Dozenten“ gewachsen, das sich um weit mehr als das eigentliche Schrauben kümmert. Fotografen, Designer, Elektrik-Dozenten und natürlich Manu und Christian basteln nun deutschlandweit in ihrer Busbastler Academy. Und wenn dann am Ende eines Wochenendes gemeinsamen Schaubens und fachsimpelns glückliche Teilnehmer die Halle verlassen, klopfen sich Manu und Christian zufrieden auf die Schultern. Aus den Vätern von einst sind längst Geburtshelfer für viele neue Busbabies geworden.
Busbastler im Netz: www.busbastler.de
In Folge 53 unseres Campermen-Podcasts hat Henning mit Manu und Christian gesprochen.
Peter Keller und sein VW T3 Syncro
Wenn Peter Keller von seinem Wagen erzählt, gerät er ins Schwärmen. Schaut man auf die Vita des erfolgreichen Musikers und Produzenten, auf die Stadionkonzerte und sein großes Studio in Hamburg– es würde wahrscheinlich Niemanden wundern, wenn er von einem topmodernen und perfekt ausgestatteten Superschlitten spricht. Aber nein, der Musiker fährt einen VW T3 Syncro, ein Oldtimer aus dem Jahr 1989.
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Schon seit mehreren Jahren hatte er einen Camper gesucht – und seine Vorstellungen von einem perfekten Fahrzeug war klar. Ein VW T3 sollte es sein, Syncro war ein muss und auch bei der Farbe wollte er keine Kompromisse eingehen. Seine Idee: Wenn er mit Peter Maffay auf Deutschland-Tournee ist, hat er zwischen den Gigs auch viel Zeit und kann sich ganz entspannt sein Wunschauto suchen. Und irgendwann sah er das Fahrzeug seiner Träume und zögerte nicht lang.
Es war Liebe auf dem ersten Blick. Kein Wunder, denn einen alten Bulli in dem Zustand findet man nicht so häufig. Die Westfalia-Ausstattung sieht aus wie geleckt, der weiße Lack mit dem dezenten „4WD“-Aufkleber an der Seite und das Hubdach mit dem grauen Zeltstoff – alles wirkt wie aus einem Guss. Ein echtes Schätzchen. Allerdings verschwand auch der eine oder andere Euro im Fahrzeug, denn inzwischen fährt der Syncro mit einem Austauschmotor und auch unterwegs sind immer mal wieder unvorhergesehene Reparaturen fällig. Es ist halt ein altes Auto. Aber genau darauf steht der Gitarrist und Produzent.
In jeder freuen Minute steigt er in seinen Oldie und fährt ans Meer: Peter Keller ist Kiter, sein Revier ist die Küste Norddeutschlands, am liebsten fährt er nach Fehmarn oder St. Peter-Ording. Doch manchmal reicht eine Fahrt von Hamburg-Altona zur Elbe, damit er sich wie im Urlaub fühlt. Und er ist auch ein wenig stolz auf seinen weißen Begleiter: Als der Tacho mitten auf der Autobahn die Marke von 300.000 Kilometern erreicht, stellte der die Warnblinker an, hielt auf dem Seitenstreifen und machte davon ein Foto.
Wenn es nach ihm ginge, würde er in seinem Bulli auf Tour gehen. Doch bei den großen Stadien-Tourneen ist das nicht denkbar, da ist er dann mit der Band im Nightliner unterwegs. Doch bei der Arbeit an einem neuen Album kann es schon mal sein, dass Peter Keller lieber in seinem Wagen schläft, als im Hotelzimmer. Hier findet er seine Ruhe, es ist ein Stück Heimat, dass er dann immer dabei. Wenn er dann im Herbst mit seinem eigenen Programm unterwegs ist, kommt sein Bulli natürlich mit. Im Gepäck seine Gitarre und ein paar Kerzen für die Gemütlichkeit.
In Campermen # 51 „Die Synchronität des Lebens“ erzählt der symphatische Musiker mit dem „Herz aus Rock“ über Ausfahrten, Lieblingsorte und wichtige Accessoires. Und außerdem verrät der geborene Optimist, wann man ihn wieder auf der großen und kleinen Bühne sehen kann. Zur Einstimmung spielen wir kurz seinen Song „Der erste Mensch auf dem Mars“ an.
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Vanconversion mit Eric Salzinger
Alternative Stellplätze mit VanlifeLocation
Deutscher Podcastpreis 2021
Sebastian Pufpaff ist Camper
Songs aus der Provinz
Nach langer Zeit einmal wieder ein echter Newcomer in unserem Podcast. Provinz veröffentlichen ihr Debütalbum „Wir bauten uns Amerika“ und wir finden es ganz toll.
Mit ihren Songs aus Vorstadtmief, der Sehnsucht nach Größer, Weiter und Mehr trifft Provinz den Sound der Zeit. In ihren Texten entfliehen die drei Cousins plus Kumpel der Enge der Vorstadt und träumen sich in eine andere Stadt, eine andere Welt.
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Entstanden ist ein Album mit mitreißenden, handgemachten Sounds, die unpoliert Direkt durch den fieberhaft dahingeschmetterten Gesang von Frontmann Vincent in Frontallappen und Tanzbein schiessen, wie ein geexter halber Liter Bier. Mit ihrer ersten Platte haben Provinz es aus den Fußgängerzonen rund um ihren Heimatort Ravensburg in die Ohren der ganzen Republik geschafft.
Unser Fazit: So schön melancholisch kann Kleinstadt sein.
Was Frontmann Vincent zur Arbeit mit AnnenMayKantereit und Faber Produzenten Tim Tautorat gesagt hat und vieles mehr, erfahrt ihr im Campermen-Podcast #32.
Mehr Provinz gibt es hier: www.provinzband.com
Wilhelmine: Die Stimme zum Zeitgeist
Wilhelmine veröffentlichte im Herbst 2019 ihre Debüt-Single „Meine Liebe“. Der Song schlug ein wie eine Bombe, ihr schlägt seitdem gleichermaßen von Kritikern, Kollegen und Fans nichts als Sympathie entgegen. Kein Wunder, denn sie passt mit ihrer deutschsprachigen Pop-Musikszene perfekt in den heutigen Zeitgeist. Aber nicht nur ihre Stimme ist toll, auch ihre Texte haben mehr Tiefe als Elbe, Spree und Rhein zusammen.
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Eigentlich sollte Wilhelmine gerade mit Selig auf Tour gehen, doch Corona hat diese Pläne gestoppt. Doch die Sängerin ist dagegen nicht zu stoppen: Gerade ist ihre erste EP „Komm wie du bist“ ist erschienen. So sommerlich leicht der Titeltrack wirkt, so wichtig ist die Botschaft dahinter. Es ist eine klare Aufforderung an die Hörer: Sei wie Du bist und verstelle Dich nicht. Sie singt: „Du sagst: es schnürt dir die Kehle zu / Du sagst: du fühlst dein Herz nicht / Du sagst: dir hört keiner zu / Du sagst: heller wird’s nicht“, singt sie darin von Zeiten, in denen sie sich hinter ihrem eigenen Schatten versteckte. Doch damit ist nun Schluss: „Komm wie du bist und bring alles an dir mit / Komm wie du bist, hier ist Platz für dich / Auch wenn’s neu ist und du das noch nicht kennst (Komm wie du bist) / Auch wenn’s laut ist und du am liebsten wegrennst (Komm wie du bist)“
Im Podcast erzählt Wilhelmine, warum ihr gerade dieser Song so am Herzen liegt. „Ich glaube, wenn man als Künstlerin nicht über die Dinge redet, die einen wirklich belasten oder bewegen oder beschäftigen oder berühren, dann schwimmt man auf der Oberfläche und macht sich unbewusst kleiner“, sagt Wilhelmine an anderer Stelle. Die EP bildet ein breites emotionales und thematisches Spektrum ab: „Die Lieder sind die Summe des ersten Kapitels, das ich von mir zeigen möchte – was ich für eine Person bin, wie ich mich mit den Dingen auseinandersetzen möchte.“
Wenn Wilhelmine nicht im Studio an neuen Songs arbeitet, steigt sie am liebsten auf ihre Schwalbe und braust durch Berlin. Oder Sie fährt mit dem Camper, um Land und Leute kennenzulernen. Ihr Traum? Einmal mehrere Monate durch Skandinavien reisen. Bis dahin hilft sie mit ihren Songs dabei, einfach mal den Sommer an die Ohren und den Sinn in unsere Herzen zu bringen.
© André Josselin © Kayra Aslan © Kayra Aslan
Die Debüt-EP „Komm wie du bist“ erscheint als Ltd. Digisleeve CD + Ltd. weiße 10“ Vinyl, beide samt Posterbooklet mit allen Songtexten und Download-Code.
Erste Tour-TWilhelme geht auch auf Tour, los geht es am 24. August in Berlin. Alle weiteren Termine stehen auf der Website.
Website von Wilhelmine: https://wilhelminesmusik.de