Wenn Peter Keller von seinem Wagen erzählt, gerät er ins Schwärmen. Schaut man auf die Vita des erfolgreichen Musikers und Produzenten, auf die Stadionkonzerte und sein großes Studio in Hamburg– es würde wahrscheinlich Niemanden wundern, wenn er von einem topmodernen und perfekt ausgestatteten Superschlitten spricht. Aber nein, der Musiker fährt einen VW T3 Syncro, ein Oldtimer aus dem Jahr 1989.

Schon seit mehreren Jahren hatte er einen Camper gesucht – und seine Vorstellungen von einem perfekten Fahrzeug war klar. Ein VW T3 sollte es sein, Syncro war ein muss und auch bei der Farbe wollte er keine Kompromisse eingehen. Seine Idee: Wenn er mit Peter Maffay auf Deutschland-Tournee ist, hat er zwischen den Gigs auch viel Zeit und kann sich ganz entspannt sein Wunschauto suchen. Und irgendwann sah er das Fahrzeug seiner Träume und zögerte nicht lang.

Es war Liebe auf dem ersten Blick. Kein Wunder, denn einen alten Bulli in dem Zustand findet man nicht so häufig. Die Westfalia-Ausstattung sieht aus wie geleckt, der weiße Lack mit dem dezenten „4WD“-Aufkleber an der Seite und das Hubdach mit dem grauen Zeltstoff – alles wirkt wie aus einem Guss. Ein echtes Schätzchen. Allerdings verschwand auch der eine oder andere Euro im Fahrzeug, denn inzwischen fährt der Syncro mit einem Austauschmotor und auch unterwegs sind immer mal wieder unvorhergesehene Reparaturen fällig. Es ist halt ein altes Auto. Aber genau darauf steht der Gitarrist und Produzent.

In jeder freuen Minute steigt er in seinen Oldie und fährt ans Meer: Peter Keller ist Kiter, sein Revier ist die Küste Norddeutschlands, am liebsten fährt er nach Fehmarn oder St. Peter-Ording. Doch manchmal reicht eine Fahrt von Hamburg-Altona zur Elbe, damit er sich wie im Urlaub fühlt. Und er ist auch ein wenig stolz auf seinen weißen Begleiter: Als der Tacho mitten auf der Autobahn die Marke von 300.000 Kilometern erreicht, stellte der die Warnblinker an, hielt auf dem Seitenstreifen und machte davon ein Foto.

Wenn es nach ihm ginge, würde er in seinem Bulli auf Tour gehen. Doch bei den großen Stadien-Tourneen ist das nicht denkbar, da ist er dann mit der Band im Nightliner unterwegs. Doch bei der Arbeit an einem neuen Album kann es schon mal sein, dass Peter Keller lieber in seinem Wagen schläft, als im Hotelzimmer. Hier findet er seine Ruhe, es ist ein Stück Heimat, dass er dann immer dabei. Wenn er dann im Herbst mit seinem eigenen Programm unterwegs ist, kommt sein Bulli natürlich mit. Im Gepäck seine Gitarre und ein paar Kerzen für die Gemütlichkeit.

In Campermen # 51 „Die Synchronität des Lebens“ erzählt der symphatische Musiker mit dem „Herz aus Rock“ über Ausfahrten, Lieblingsorte und wichtige Accessoires. Und außerdem verrät der geborene Optimist, wann man ihn wieder auf der großen und kleinen Bühne sehen kann. Zur Einstimmung spielen wir kurz seinen Song „Der erste Mensch auf dem Mars“ an.