Feuerhand BABY SPECIAL 276 LED – Tradition zum Mitnehmen

Feuerhand SPECIAL 276 jetzt mit LED-Technik. 

Ich war schon immer ein Freund von Produkten mit Geschichte und schönem Aussehen. Produkte mit Tradition und zeitlosem Design begleiten mich schon mein ganzes Leben und werden nie langweilig. Wenn ich unterwegs bin, bevorzuge ich eine gemütliche Atmosphäre mit warmem Licht. Denn auf Reisen gibt es nichts Schöneres, als den Abend unter freiem Himmel bei stimmungsvollem Licht ausklingen zu lassen. Hier kommt die LED Laterne Baby Special 276 von Feuerhand ins Spiel, ein unverzichtbares Accessoire für jeden Outdoor-Enthusiasten. Diese wunderschöne Laterne ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Ob klassisches Schwarz, knalliges Rot oder zartes Pastell, die Farbvielfalt verleiht jedem Campingplatz eine individuelle Note.

Die Baby Special 276 ist mehr als nur eine Lichtquelle, sie ist ein Stück Handwerkskunst. Jede Laterne wird mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail in Deutschland in der Nähe von Hamburg gefertigt und ist somit ein robuster und langlebiger Begleiter für Ihre Abenteuer. Das zeitlose Design und die hochwertige Verarbeitung machen die Laterne nicht nur funktional, sondern auch optisch zu einem Highlight.

1893 aus Mangel an Strom entwickelt

Was 1893 aus Mangel an Strom noch mit Lampenöl betrieben wurde, um Wohnräume und Baustellen zu beleuchten, hat den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Weg von Lampenöl und fossilen Brennstoffen, hin zu LED und geruchlosem Betrieb. Ja, ich mag Feuer, aber im Wohnmobil und mit Kindern habe ich lieber eine Lampe mit Autopilot.

Schönes Detail: Der Tankdeckel, wo bei der Öllampe der Brennstoff eingefüllt wird, dient jetzt zum Dimmen. Und dass jede Lampe ein Unikat ist, habe ich bei der schwarzen Testlampe daran gemerkt, dass der Knopf zwar etwas schleicht, aber problemlos funktioniert. Nicht perfekt, das gefällt mir. Mit einer Brenndauer von laut Hersteller 18 Tagen, die durch eine energiesparende LED ermöglicht wird, spendet das kleine Baby stundenlang ein angenehm warmes Licht.

Feuerhand LED Laterne Baby Special 276 vereint Handwerk und Moderne Technik

Als Zubehör gibt es noch einen Reflektor, der die Lichtabstrahlung nach unten begrenzt und den Blick in die Augen beim abendlichen Zusammensein mit Freunden etwas angenehmer macht. Der Glaskörper, der das LED-Leuchtmittel schützt, ist aus Schott-Echtgals und wer möchte, kann für 10 Euro auch einen gefrosteten Glaseinsatz kaufen. Damit wird das Licht stark gestreut und die Lampe ist dann deutlich heller.

Die Leuchte wird wahlweise mit drei handelsüblichen AA-Batterien oder den zwei als Zubehör erhältlichen leistungsstarken wiederaufladbaren AKKU BABY Special von Feuerhand betrieben.

WICHTIGER HINWEIS:

Bis zur Veröffentlichung dieses Artikels wurden kleine Ladekabel mitgeliefert. Die Lampe hat eine USB-C Schnittstelle, aber nicht alle Kabel funktionieren. Das war eine kleine Enttäuschung, da ich alle Kabel ausprobiert habe und auch in der Bedienungsanleitung kein Hinweis auf das richtige Kabel zu finden war. Eine Nachfrage bei Feuerhand ergab, dass es ein USB-A auf USB-C Kabel sein muss, sonst lädt die Lampe nicht. Das Problem ist bei Feuerhand bereits in Bearbeitung und es sollte bald eine Lösung (vielleicht ein passendes Kabel) geben.         

Produkteigenschaften der LED Laterne Baby Special 276:

– In vielen verschiedenen Farben erhältlich

– Mit Liebe zum Detail handgefertigt

– Robuste und langlebige Konstruktion

– Energiesparende LED-Beleuchtung

– Lange Leuchtdauer für stundenlanges Licht

– Wetterfest und ideal für den Außenbereich

– Zeitloses, stilvolles Design

Mein Fazit

Die LED Laterne Baby Special 276 von Feuerhand vereint Tradition und moderne Technik in Perfektion. Sie ist nicht nur ein praktischer Begleiter für unterwegs, sondern auch ein echtes Schmuckstück, das Ihrem Campingplatz das gewisse Etwas verleiht. Für alle, die Wert auf Qualität und Stil legen, ist die Laterne für 50 Euro (ohne Akkus, Ladekabel & Batterien) eine lohnende Investition, die viele Jahre Freude bereiten wird.

Feuerhand Special 276 bei Amazon kaufen!

https://feuerhand.de

Kampieren, Kultur und Kulinarik in Brecia und Bergamo,

Das Herz der Kunst schlägt 2023 in der Lombardei, wo die Städte Bergamo und Brescia als diesjährige Kulturhauptstädte Italiens mit einem umfangreichen Programm und einer atemberaubenden Landschaft aufwarten.

Fotos: Henning Pommée

Meine Reise beginnt in Brescia, einer Industriestadt, die mit rund 200.000 Einwohnern nach Mailand die größte Stadt der Lombardei ist. Umgeben von grünen Hügeln, die angeblich schon Leonardo da Vinci als Hintergrund für seine Mona Lisa genutzt hat. Ob es wirklich so war, wird wohl für immer das Geheimnis des Meisters bleiben. Eindeutig sind hingegen die drei Seen, die Brescia umgeben: Der Gardasee, der Idrosee und der Iseosee. Letzterer schaffte es 2016 mit „The Floating Piers“ von Jeanne-Claude und Christo weltweit in die Medien. 
In Brescia beginnt meine Reise auf der Piazza della Vittoria, dem Platz, von dem aus auch dieses Jahr wieder am 14. Juni um 14 Uhr 375 Oldtimer auf die berühmte „Mile Miglia“ starten, um hier nach der dreitägigen Rundfahrt den Sieger zu küren.

Brescia, Start und Ziel der Oldtimer-Rallye „Mille Miglia“

Für das Kulturereignis wurden rund 158 Millionen Euro in die Infrastruktur der Region investiert, wovon auch größere Reisemobile profitieren, die sich auf den breiten Straßen von Brescia gut zurechtfinden. Den wohl schönsten Blick auf die Stadt hat man vom Hügel Cidneo, auf dem auch die imposante Burg von Brescia steht. Leider gibt es in der Nähe der Stadt keinen Campingplatz, daher würde ich als Stellplatz für das Wohnmobil den Idio-See oder Bergamo empfehlen.
Wer die Gegend mit dem Fahrrad erkunden möchte, kann dies problemlos auf dem Radweg tun, der beide Städte verbindet. Auf 76 km sind viele Informationstafeln über die Region aufgestellt und in kleinen Bauernhöfen kann man sich stärken und teilweise auch übernachten.

Mit George Clooney am Lago d’Iseo

Rund um den Iseosee gibt es zahlreiche Campingplätze mit Stellplätzen, die meist direkt am Iseosee mit freiem Blick auf die Insel „Monte Isola“ liegen.
Bekannt ist der See für seine Sardinen, die eigentlich „Sardina o Agone“ heißen und außer der Tatsache, dass sie mit Salz zubereitet werden, nichts mit der Salzwassersardine gemein haben. Ein Ausflug auf die autofreie Insel mit ihrem 600 Meter hohen Berg lohnt sich. Kleine Restaurants und Läden mit Devotionalien laden zum Einkaufen ein. Im Norden der Insel liegt eine kleine Privatinsel mit einem Turm, den angeblich George Clooney kaufen wollte. Doch der Blankoscheck des Hollywoodstars blieb leer und die Insel im Besitz eines Geschäftsmannes aus Brescia.

Ab 17.00 Uhr trinkt der Italiener einen Apperitivo. Dazu werden kleine Snacks gereicht.

Sekt aus der Region Franciacorta

Oberhalb des Iseosees, auf einer fruchtbaren Endmoräne aus der Eiszeit, liegt das Weingut Ronco Calino. Der bio-zertifizierte Betrieb mit 20 Prozent Pinot Noir und 80 Prozent Chardonnay an den Hängen beschäftigt sieben Mitarbeiter und jedes Jahr werden hier die Trauben noch traditionell von Hand gelesen, um dann als edler Schaumwein in 70.000 Flaschen pro Jahr in alle Welt verkauft zu werden. Verkostungen können vor Ort gebucht werden und auch die Besichtigung der Produktions- und Lagerräume ist sehr interessant.

Bergamo – zwischen Città Bassa und Città Alta 

Unterstadt und Oberstadt, das ist Bergamo. Doch die 100 Meter höher gelegene Altstadt hat eindeutig die Nase vorn. Von der belebten Unterstadt mit dem Teatro Donizetti aus betrachtet, wirkt die Città Alta wie eine uneinnehmbare Festung aus einer Fantasy-Saga – dafür sorgt neben der Hügellage vor allem die gut fünf Kilometer lange, vollständig erhaltene venezianische Stadtmauer. 

Beide Stadtteile haben ein Opernhaus, und im Mittelpunkt des Kultursommers in Bergamo steht der Sohn der Stadt – Gaetano Donizetti. Ihm zu Ehren findet 2023 rund um seinen Geburtstag am 29. November ein zweiwöchiges Opernfestival statt.

Der Komponist wurde in der Oberstadt geboren und trat zeitlebens nie aus dem Schatten des in Mailand wirkenden Verdi heraus. 

Die autofreie Oberstadt mit ihrer typisch italienischen Gemütlichkeit erreicht man mit der Funicolare. Die Standseilbahn verbindet die Viale Vittorio Emanuele am nördlichen Rand der Unterstadt mit der Piazza Mercato delle Scarpe in der südlichen Oberstadt. 

Das traditionelle Gericht Bergamos ist die Polenta.  Früher war die Region so arm, dass es kaum Salz gab und die Polenta nur sonntags mit einer salzigen „Sardinia o Agone“ aus dem Iseo-See gewürzt wurde. Heute ist auch die süße Polenta mit Marzipan und Zartbitterschokolade sehr beliebt. Bergamo ist nicht nur für seine traditionellen Maisgerichte bekannt, sondern gilt auch als „Hauptstadt des Käses“, denn hier gibt es nicht weniger als 9 DOP-Käsesorten (DOP steht für Denominazione di Origine Protetta, also geschützte Ursprungsbezeichnung).

Im Herzen des Lago d'Iseo liegt die schöne Insel Monte Isola
Der Showroom des Weingutes Ronco Calino

„Mach hinne“ für die Bergamaschi!

Wer sich in diesem Sommer auf seiner Kulturreise so richtig ins Zeug gelegt hat und den Verkehr hinter sich blockiert, dem kann es durchaus passieren, dass hinter ihm ein Bergamaschi „Laurà, Laurà, Laurà“ ruft. Damit ist keineswegs eine Frau gemeint, sondern der Ausruf basiert auf einem Sprichwort, das für den Eifer und Fleiß der Bergamasker steht. Heute ist Bergamo eine reiche Stadt, und wenn ein Lastwagenfahrer hinter einem Laurà Laurà! rufen und hupen sollte, dann folgt er nur dem produktiven Geist seiner Vorfahren. Also nicht böse sein und am besten etwas beeilen.

Randnotiz: Die Pressereise fand auf Einladung statt. Es wurde seitens des Gastgebers keinerlei Einfluss auf Art, Inhalt und Umfang eines Beitrages genommen.

Essen:

Trattoria Sant’Ambroeus, Bergamasker Spezialitäten, www.trattoriasantambroeus.it

Osteria Al Gigianca, ausgezeichnete Küche der Region, www.algigianca.com. 

Kulturhauptstadt:
Kulturelle Highlights und Termine im Kulturhauptstadtjahr

bergamobrescia2023.it/en/

Generelle Info zu Städten und Region:

Bergamo

www.visitbergamo.net/de/ 

Brescia

www.bresciatourism.it/de

Camping Vela
Kleiner Campingplatz mit 40 Plätzen, die meisten direkt am Wasser. 
Camping Vela

Camping Iseo
Gepflegter Campingplatz direkt am See, besteht aus 56 Rasen-Stellplätzen, mit 2 Rampen für den Zugang zum See und zum Bootsplatz, zusätzlich kleine, fest gemauerte Appartements und Parkplätze.
www.campingiseo.it

Bergamo
Stellplatz mit 52 Plätzen im Norden von Bergamo. Der Platz ist ausgestattet mit Wasser, Strom, Recycling-Containern, WLAN und einem Supermarkt nur 30 Meter entfernt.
www.areacamperbergamo.it

 

Mit dem neuen Land Rover Defender nach Dänemark

Ich bin ein Kind der achtziger, aufgewachsen mit riesigen Werbebudgets der Tabakindustrie und wilden Abenteuer-Events in Südamerika und Afrika namens Camel Trophy. Einige von euch werden die bestimmt noch kennen. Gefahren wurden gelbe Land Rover Defender, Range Rover und auch ein Paar Toyotas. Glücklicherweise ist nicht der Wunsch eine Zigarette zu rauchen in meinem Hippocampus gespeichert worden, sondern der Wunsch auch einmal so ein Auto zu fahren. 

Und das geht jetzt, bei defcamp.site in Hamburg. Als ich bei der Zieladresse des Verleihers ankomme, habe ich die Land Rover Defender sofort entdeckt. Sie standen aber nicht auf einem Hof oder in einer Garage, nein – in zweiter Reihe geparkt mitten in einem Wohngebiet. „Ab nächstes Jahr haben wir einen Hof für unsere Autos“ begrüßt mich Tom, der mit seiner Frau Carde Defcamp betreibt. Er war gerade dabei eine Aufstieghilfe für die B-Säule in Orange zu lackieren. „Ich habe die mal in der Tür gelassen, als ich etwas auf dem Dach verstaut habe, in Orange passiert das hoffentlich nicht mehr.“

Land Rover Defender zum Mieten

Carde und Tom sind mit Defcamp Ende 2021 gestartet und mittlerweile haben sie drei voll ausgestattete, nagelneue Land Rover Defender jeweils mit einem Dachzelt, mit Dachgepäckträger, einem Wassertank, einer mobilen Küche, passive Kühlbox, zwei Stühlen mit Lammfellen und einem Klapptisch. Auf Wunsch gibt es auch noch eine Solar-Power-Station mit Paneelen von Jackery dazu. Der Verleih ging schnell über die Bühne. Ich wurde kurz eingewiesen wie das Dachzelt funktioniert, worauf ich zu achten habe und wie das Auto funktioniert. 
Ausgestattet sind die Defender mit Matsch- und Schneereifen und Ausflüge in Offroad-Parks oder zu grobes Gelände sind untersagt. „Wir sind Schweden-Fans und lieben es auch mal in einen Waldweg fahren zu können, der mit einem Bulli nicht zu machen wäre.“ sagt Carde. Die Defcamper sollen Reisemobil und Wegbereiter zu gleich sein.
Sollte auf der Reise ein Schaden am Auto entstehen, kann es sehr teuer werden. Jede einzelne Beschädigung wird mit 1.000 € Selbstbeteiligung abgerechnet, die vor der Leihe des Autos zu überweisen sind. Die Kaution vor Ort per Kreditkarte zu hinterlegen geht leider „noch“ nicht. Carde versorgt euch aber gerne mit einem Kontakt zu einer Versicherung, die eventuelle Schäden übernimmt. Ich habe für das „Gute Gefühl“ zusätzlich ca. 18 Euro für drei Tage bei der Versicherung gezahlt. 

 

Im Set ist alles dabei, um ein entspanntes Wochenende zu verbringen

Fahren auf dem Strand in Dänemark

Was soll ich sagen, der Wagen hält alles, was er verspricht. Ich glaube, dass es die Marke diesem neuen Auto mit dem berühmten Namen auch schuldig ist. Beeindruckend fand ich die vielen Fahr-Assistenten, die vielen Kameras, die das große und unübersichtliche Auto gut manövrieren lassen. Brauche ich in meinem Bulli nicht, hätte ich aber trotzdem gerne. Das Highlight ist die Luftfederung, die man per Knopfdruck in der Höhe regulieren kann. Druck auf den Knopf und das Auto senkt sich ab. Kühlbox raus. Fertig. Im tiefen Sand angekommen, steigt das Auto nach erneutem Druck so hoch in in den Geländegang, das mein Hund Gréta schon Schwierigkeiten hatte, aus dem Auto zu springen. Krass hoch und dabei dank der Luftfederung noch straff und agil beim Fahren.
Im Paket enthalten ist auch eine kleine Küche, die in einer Transportbox versteckt ist. Aufgebaut entsteht eine Outdoor-Küche mit Besteck-Schublade, Ablageflächen, einem kleinen Kocher, Gewürze, French-Press-Kanne und allem, was man für zum Kochen braucht. Alles was ihr noch tun müsst ist nur das Einkaufen. Gemietet werden kann ab drei Tagen und gerne auch länger. Dann gibt es noch einen Rabatt auf die Tagesmiete von 179 Euro.

Hier ist das Befahren des Strandes in Dänemark erlaubt:

Hier eine kleine unvollständige Übersicht, wo das Befahren des Strandes in Dänemark erlaubt ist:
DK-9492 Blokhus: Google Maps
DK-6840 Børsmose: Google Maps
DK-6720 Fanø: Google Maps
DK-9480 Grønhøj: Google Maps
DK-9480 Løkken: Google Maps
DK-9800 Nørlev: Google Maps
DK-9480 Nr Lyngby: Google Maps 
DK-9490 Rødhus: Google Maps
DK-9792 Rømø: Google Maps
DK-9990 Skagen: Google Maps
DK-9493 Saltum: Google Maps
DK-9982 Skiveren: Google Maps
DK-9850 Tornby: Google Maps
DK-9881 Tversted: Google Maps
DK-9800 Uggerby: Google Maps
DK-6853 Vejers: Google Maps

Hier geht es zu DEFCAMP.SITE

Hier geht es zur Folge 108

https://open.spotify.com/episode/6Acmp6NdnnhwOb7Gtq5w6n?si=gyzqRt5fTSaGo-1H0NDRHw

Unterwegs in Südböhmischen Dörfern

Auf meinem viertätigen Ausflug im Mai nach Südböhmen in der Tschechischen Republik besuchte ich die Mittelalterstadt Tabor, wanderte auf einem der besten Wanderwege Europas, paddelte auf der Lužnice und entdeckte Campingplätze, auf denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Kommt mit in die schöne Region Toulava ca. 90 Minuten südlich von Prag. 

Start meiner Reise war die kleine Stadt Tabor ca. 90 Minuten südlich von Prag. Tabor zählt 36.000 Einwohner wurde im 15. Jahrhundert als Bauerngemeinde gegründet und erinnert in seiner Fachwerk-Architektur ein bisschen an Rothenburg ob der Tauber. Tabors Altstadt präsentiert sich im Herzen einer mächtigen Stadtmauer, mit einem wunderschönen Marktplatz und einem Gewirr von Kopfsteinpflasterstraßen. Euren Camper  solltet vor den Toren der Stadt abstellen und die Stadt am besten zu Fuß erkunden. Die Einfahrt mit dem Wohnmobil ist zwar erlaubt und es gibt auch einige wenige Parkplätze, aber die zum Teil engen Gassen sind nur etwas für Profis und zu Fuß macht die Erkundung des überschaubare Stadtkerns deutlich mehr Spaß. 

Südböhmen verzückt mit schöner Architektur 

Nach ca. 10km fingen meine Füsse an SOS zu funken und ich wusste, das ich mich bei der Wahl meiner Schuhe vertan hatte. Zuhause in Hamburg habe richtig schöne Wanderschuhe, aber ich wollte leicht reisen und hatte versucht mit nur einem Paar Schuhe auszukommen – ein fataler Fehler.
Als ich eine kurze Pause bei einem Bier machte, um meine Füße zu versorgen, traf ich auf einen Wandersmann namens Jan Havelka. Wie sich heraus stellte ist er 86 Jahre alt und Ehrenpräsident des Klubs Tschechischer Touristen und der Wanderweg quasi sein Baby. „Damit ein Wanderweg international Zertifiziert werden kann, muss er 40 Kriterien erfüllen und darf unter anderem nicht mehr als 20km Asphalt haben“, sagt er und ergänzt „aber die 20km dürfen nicht an einem Stück sein“. Klingt alles sehr kompliziert und Jan bestätigt, dass es auch so ist. Er hat viele Jahre damit verbracht, zusammen mit Gemeinden entlang des Weges, eine Route zu entwickeln, die genau diesen hohen Vorgaben entspricht. „Zum Teil hat es eineinhalb Jahre gedauert bis ein 10 Meter breiter Feldweg von Bauern abgekauft werden konnten, um eine kleine Verbindung für den Wanderweg zu ermöglichen“ sagt Jan und ich kann Freude und etwas Stolz in seinen Augen sehen. Das sich das auch wirtschaftlich für die Region gelohnt hat wird aus dem Zuwachs bei den Übernachtungen von rund 20% deutlich. Auf meiner Strecke habe ich von einem Zuwachs an Touristen nicht viel gemerkt, was aber zu der Hauptreisezeit im Juli und August anders ist. Dann reist der Tscheche gerne in die Region und auch Unterkünfte und Campingplätze solltet ihr dann besser vorher reservieren. 

Tipp: Entlang des Wanderwegs gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die euch wenn nötig bequem zurück an euren Ausgangspunkt zurück bringen. 

Campen in der Zeitkapsel

Meine Nacht habe ich auf dem Campingplatz Na Stare Papirne in einem kleinen Bungalow mit Holzofen verbracht. Ich war einer der ersten Gäste der Saison und irgendwie scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Der Gastraum und das unaufgeräumte und verwaiste Kinderspielzimmer verströmen noch herrlich den Charme des Kommunismus, als für die Tschechen das Reisen in ferne Länder unmöglich war. Ich kann mir gut vorstellen, wie in den Monaten Juli und August hier die Kinder im Fluss schwimmen und alles voller Leben ist. Ganz ohne Leben sind meine Füße, die nach der langen Wanderung körpereigene Flüssigkeit-Polster entwickelt haben und meine zweite Etappe in das 12km entfernten Bechyně unmöglich machen. Ein Plan B muss her. 

Anschieben und Super Slider

Wie es der Zufall will, ist eine Gruppe in Kanus unterwegs und ich kann meine letzte Etappe auf dem Wasser absolvieren. Morgens stechen wir in See, oder in den Fluss, um genau zu sein. Doch was wie ein Fluß aussieht, ist zu dieser Jahreszeit eher ein Abfluss und an sehr vielen Stellen so seicht, dass ich das ein oder andere Mal aussteigen muss, um unserem 2er-Kanu einen Anschub zu geben. Jan, der Leiter der Truppe, stellt sich vor Untiefen immer gekonnt in seinem Kanu auf und überblickt das Geschehen. Ich bleibe lieber sitzen und lasse das vereinzelte Kratzen der Steine am Rumpf über das Boot ergehen und treibe so die meiste Zeit gemütlich Stromabwärts bis nach Bechyně.
Vor Ort angekommen verabschiede ich mich schnell von meinen Begleitern und eile in einen Späti, um mit FlipFlops zu kaufen, damit ich überhaupt noch laufen kann. Die Späties in der Tschechischen Republik werden in der Regel von Asiaten betrieben und dort gibt es von Feuerzeugen über Backofenreiniger bis Flipflops alles, was man so bracht. Meine Slides (wie Badelatschen jetzt heißen) kosten umgerechnet sechs Euro und es steht groß Super drauf. Super schreien auch meine Füße, als sie endlich in den Dingern stecken und der Weichmacher lindert zusätzlichen den Schmerz. Zurück nach Tabor geht es dann mit der ersten elektrifizierten Eisenbahn Österreich-Ungarns aus dem Jahr 1903. Gezogen werden die Wagons von einer Lok mit dem Spitznamen „Krokodil“, die ein bisschen aussieht wie ein übergroßer PKW mit Kofferraum. Erst beim Aussteigen sehen ich, dass das Krokodil von Skoda ist, der großen Tschechischen Automobilmarke, die jetzt zu VW gehört. 

Im Zug nach Hamburg trinke ich ein letztes Bier und erfahre, dass es bis zur deutschen Grenze im Speisewagen alles zum halben Preis gibt. Zu spät, die „Happy Hour“, wie Insider sie nennen, kannten die vielen anderen Reisenden anscheinend auch schon und der Wagen ist komplett voll. So stehe ich in meinen Flipflops im Bistro und lasse die pittoreske Langschaft an mir vorbeifliegen.
Schön war es in Südböhmen und wer Urlaub abseits vom Massentourismus machen möchte, etwas Neues entdecken will, die Natur liebt und eine Prise Game-of-Thrones-Feeling in geschichtsträchtigen Altstädten mag, dem wird es in Südböhmen und der Region Toulava sehr gut gefallen. 

Infos über Südböhmen und der Region Toulava

www.visitczechrepublic.com

www.jiznicechy.cz/de

www.toulava.cz/de

 

https://open.spotify.com/episode/4QQHLwh3BtdTPLpKwvmLGy?si=z6KGroDbSM-zVEVFgYSbiQ

Regionale Speisen und verbotene Wurst

Abends bin ich dann bei Jan im der Weibar Thir eingekehrt. Sie liegt in einem Gewölbe wo Jan eigene Weinkreationen und regionale Speisen serviert. Alles sehr urig und ein schöner Ort für Weinliebhaber, die auch mal einen Tropfen abseits von Riesling und Merlot ausprobieren wollen. Jan erzählt mir von seinem Konzept und dass er nur Waren und Speisen serviert, die auch aus der Region sind und nicht weiter als in 30 Kilometern von seiner Weinbar hergestellt werden. Zu einem naturtrüben Rosé namens Utopia aus einem Faß mit dem Namen Babora hatte ich Karpfen-Cevice, Rotebeete-Salat mit schwarzem Knoblauch, verbotene Wurst, Frischkäse in herrlichem Olivenöl und dazu bestes, hausgemachtes Brot. Eine Bäckerei und Restaurant macht Jan auch, aber dazu gleich mehr.
Besonders stolz ist Jan auf die Karpfen-Ceviche, da es in der Region Toulava eigentlich nur diesen Speisefisch gibt. Und die verbotene würzige Salami hat er von einem Bekannten und verboten ist sie nur, weil er die nicht offiziell produzieren darf. Ein verboten, köstliches Hobby sozusagen.
Der Abend verfliegt und Jan erzählt von seinen Reisen nach New York, wo er selbst internationale Gourmets mit seinen Weinkreationen und Spezialitäten beeindruckt. Im Anschluss hat Jan mich dann noch in sein Restaurant Výčep mitgenommen, das er neben der Weinbar und einer Bäckerei betreibt. Das Restaurant liegt direkt am Marktplatz und bietet draussen und innen an einer Bier-Bar mit fünf verschiedenen Sorten aus dem Zapfhahn Platz. Ein 0,5 Liter Bier im Výčep kostet umgerechnet 1,80 Euro und die Tschechen unterscheiden bei ihren Biersorten in der Stammwürze. Auf den Karten stehen dann Werte von 18 bis 22, was in etwa mit der Abstufung im Alkoholgehalt gleichzusetzen ist. Ein Bier mit 20er Stammwürze  entspricht in etwa den Bieren bei uns mit ca. 5% Alkohol. So eins habe ich dann auch bestellt und den Abend ausklingen lassen, bevor ich in mein Hotel mit dem Schönen Namen Eleonora geschlendert bin, das mich ein wenig an die Filme von Wes Anderson erinnert. 

Fun Fact: Früher gab es sogar ein Bier in der damals noch Tschechoslowakei, das extra für Kinder entwickelt wurden und dessen Stammwürze = Alkoholgehalt verschwindend gering war. So konnten Papa und Filius schon früh zusammen Bier trinken gehen. 

Restaurant Výčep: http://www.vyceptabor.cz
Weinbar Thir: https://www.thir.cz
Romantic Hotel Eleonora: https://www.eleonorahotel.cz

Wandern auf einem der schönsten Wanderwege Europas

Wandern im wunderschönen Südböhmen

Am nächsten Morgen habe ich meine Lederschnürschuhe angezogen und mich auf einen der besten Wanderwege Europas entlang des Flusses Lužnice gemacht. Meine erste Etappe auf dem insgesamt 55 KM langen Wanderweg führt mich von Tabor nach nach Dobronice und dann in der zweiten Etappe nach Bechyně. Mit 17Km erschien mir die Strecke gut machbar, und da ich mit meinem Hund Gréta viel unterwegs bin fühlte mich gut gerüstet für den Marsch, auch wenn mein kleiner behaarter Pacemaker diesmal nicht dabei war.
Der historische Wanderweg aus dem 19 Jahrhundert geht auf unbefestigtem Wandboden immer entlang der Lužnice und Markierungen und Schilder sorgen dafür, dass ich mich gut zurecht finde. Ich habe auf meiner Wanderung abgesehen von einer kleinen Gruppe fast niemanden getroffen und konnte die atemberaubende Natur so fast für mich allein geniessen. Begleitet wurde ich vom Rauschen des Flusses, dem geschäftigen Gesang der Vögel und dem herrlichen Duft des ausdauernden Silberblattes, das überall blüht und dabei einen ähnlichen Duft wie Lilien verbreitet. 

Südböhmen verzückt mit schöner Architektur 

Nach ca. 10km fingen meine Füsse an SOS zu funken und ich wusste, das ich mich bei der Wahl meiner Schuhe vertan hatte. Zuhause in Hamburg habe richtig schöne Wanderschuhe, aber ich wollte leicht reisen und hatte versucht mit nur einem Paar Schuhe auszukommen – ein fataler Fehler.
Als ich eine kurze Pause bei einem Bier machte, um meine Füße zu versorgen, traf ich auf einen Wandersmann namens Jan Havelka. Wie sich heraus stellte ist er 86 Jahre alt und Ehrenpräsident des Klubs Tschechischer Touristen und der Wanderweg quasi sein Baby. „Damit ein Wanderweg international Zertifiziert werden kann, muss er 40 Kriterien erfüllen und darf unter anderem nicht mehr als 20km Asphalt haben“, sagt er und ergänzt „aber die 20km dürfen nicht an einem Stück sein“. Klingt alles sehr kompliziert und Jan bestätigt, dass es auch so ist. Er hat viele Jahre damit verbracht, zusammen mit Gemeinden entlang des Weges, eine Route zu entwickeln, die genau diesen hohen Vorgaben entspricht. „Zum Teil hat es eineinhalb Jahre gedauert bis ein 10 Meter breiter Feldweg von Bauern abgekauft werden konnten, um eine kleine Verbindung für den Wanderweg zu ermöglichen“ sagt Jan und ich kann Freude und etwas Stolz in seinen Augen sehen. Das sich das auch wirtschaftlich für die Region gelohnt hat wird aus dem Zuwachs bei den Übernachtungen von rund 20% deutlich. Auf meiner Strecke habe ich von einem Zuwachs an Touristen nicht viel gemerkt, was aber zu der Hauptreisezeit im Juli und August anders ist. Dann reist der Tscheche gerne in die Region und auch Unterkünfte und Campingplätze solltet ihr dann besser vorher reservieren. 

Tipp: Entlang des Wanderwegs gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die euch wenn nötig bequem zurück an euren Ausgangspunkt zurück bringen. 

Campen in der Zeitkapsel

Meine Nacht habe ich auf dem Campingplatz Na Stare Papirne in einem kleinen Bungalow mit Holzofen verbracht. Ich war einer der ersten Gäste der Saison und irgendwie scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Der Gastraum und das unaufgeräumte und verwaiste Kinderspielzimmer verströmen noch herrlich den Charme des Kommunismus, als für die Tschechen das Reisen in ferne Länder unmöglich war. Ich kann mir gut vorstellen, wie in den Monaten Juli und August hier die Kinder im Fluss schwimmen und alles voller Leben ist. Ganz ohne Leben sind meine Füße, die nach der langen Wanderung körpereigene Flüssigkeit-Polster entwickelt haben und meine zweite Etappe in das 12km entfernten Bechyně unmöglich machen. Ein Plan B muss her. 

Anschieben und Super Slider

Wie es der Zufall will, ist eine Gruppe in Kanus unterwegs und ich kann meine letzte Etappe auf dem Wasser absolvieren. Morgens stechen wir in See, oder in den Fluss, um genau zu sein. Doch was wie ein Fluß aussieht, ist zu dieser Jahreszeit eher ein Abfluss und an sehr vielen Stellen so seicht, dass ich das ein oder andere Mal aussteigen muss, um unserem 2er-Kanu einen Anschub zu geben. Jan, der Leiter der Truppe, stellt sich vor Untiefen immer gekonnt in seinem Kanu auf und überblickt das Geschehen. Ich bleibe lieber sitzen und lasse das vereinzelte Kratzen der Steine am Rumpf über das Boot ergehen und treibe so die meiste Zeit gemütlich Stromabwärts bis nach Bechyně.
Vor Ort angekommen verabschiede ich mich schnell von meinen Begleitern und eile in einen Späti, um mit FlipFlops zu kaufen, damit ich überhaupt noch laufen kann. Die Späties in der Tschechischen Republik werden in der Regel von Asiaten betrieben und dort gibt es von Feuerzeugen über Backofenreiniger bis Flipflops alles, was man so bracht. Meine Slides (wie Badelatschen jetzt heißen) kosten umgerechnet sechs Euro und es steht groß Super drauf. Super schreien auch meine Füße, als sie endlich in den Dingern stecken und der Weichmacher lindert zusätzlichen den Schmerz. Zurück nach Tabor geht es dann mit der ersten elektrifizierten Eisenbahn Österreich-Ungarns aus dem Jahr 1903. Gezogen werden die Wagons von einer Lok mit dem Spitznamen „Krokodil“, die ein bisschen aussieht wie ein übergroßer PKW mit Kofferraum. Erst beim Aussteigen sehen ich, dass das Krokodil von Skoda ist, der großen Tschechischen Automobilmarke, die jetzt zu VW gehört. 

Im Zug nach Hamburg trinke ich ein letztes Bier und erfahre, dass es bis zur deutschen Grenze im Speisewagen alles zum halben Preis gibt. Zu spät, die „Happy Hour“, wie Insider sie nennen, kannten die vielen anderen Reisenden anscheinend auch schon und der Wagen ist komplett voll. So stehe ich in meinen Flipflops im Bistro und lasse die pittoreske Langschaft an mir vorbeifliegen.
Schön war es in Südböhmen und wer Urlaub abseits vom Massentourismus machen möchte, etwas Neues entdecken will, die Natur liebt und eine Prise Game-of-Thrones-Feeling in geschichtsträchtigen Altstädten mag, dem wird es in Südböhmen und der Region Toulava sehr gut gefallen. 

Infos über Südböhmen und der Region Toulava

www.visitczechrepublic.com

www.jiznicechy.cz/de

www.toulava.cz/de

 

https://open.spotify.com/episode/4QQHLwh3BtdTPLpKwvmLGy?si=z6KGroDbSM-zVEVFgYSbiQ