Skotti: Bei dem Gasgrill bist du platt

Ein Feuer, ein Stück Tier – seit Menschen von Bäumen gestiegen sind, brauchen sie kaum mehr, um kulinarisch beglückt durchs Leben zu gehen. Der moderne Mensch tickt da nicht anders, auch wenn Essen inzwischen kaum noch selbst erlegt oder geerntet wird. Und auch beim Feuer wird heute nichts mehr dem Zufall überlassen, es wird gegrillt. Und wie. Man könnte meinen, dass das Grillen des Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung ist und dass es bei einem Grill kaum noch etwas Neues zu erzählen gibt. Die Geschichte ist auserzählt. Dachte ich. Pustekuchen.

© Gerd Blank

Erst kürzlich habe ich mir fürs Wohnmobil einen kleinen Holzkohlegrill gekauft, den Knisper habe ich hier auch schon vorgestellt. Cooles Ding, klein und dennoch ausdauernd. Vor allem kann man es überall mit hinnehmen, eine zusätzliche Halterung fürs Fahrrad macht es möglich. Kaum hatte ich den Grill in Betrieb, entdeckte ich Skotti. Nein, nicht der Bordtechniker von der Enterprise, sondern den kleinen Gasgrill. Obwohl: Technik stimmt schon, denn Skotti ist tatsächlich so etwas wie die Neuerfindung des Gasgrills. Beim Kauf wundert man sich bestimmt erst einmal darüber, dass man lediglich eine flache Tasche aus LKW-Plane in der Hand hält. Und wo ist der Grill?

Als ich die beiden Seiten der Tasche auseinandergezogen habe, fand ich den Grill, oder besser: seine neun Einzelteile. Ich musste, nein, ich durfte ihn erst einmal zusammenbauen. Ganz ehrlich: So etwas macht mir großen Spaß, seit ich Überraschungseier, Yps und Ikea kenne. Und im Gegensatz zu den Produkten des schwedischen Möbelhauses klappt das auch ohne die beigelegte Anleitung. Beim ersten Mal brauchte ich etwa vier Minuten für den Zusammenbau – was aber nur daran liegt, dass ich zwei Seitenteile vertauscht hatte.

Die Teile sind präzise gefertigt und so robust, dass ich ruhig ein bisschen Druck ausüben konnte, damit der ganze Grill am Ende perfekt zusammengebaut war. Ich bin immer noch total verblüfft, dass man gar nicht sehen kann, dass der Skotti einfach nur aus zusammengesteckten Teilen besteht. Alles wirkt solide, alles hält bombenfest. Nur noch die Gaskartusche anschrauben und los darf es gehen.

© Gerd Blank

Gemüse ist mein Fleisch

Da ich kein Fleisch esse und auch nicht so gerne Fertigprodukte auf den Grill lege, muss ich mir meine Gerichte selbst zubereiten. Gleichzeitig liebe ich gute Burger und versuche immer wieder neue Buletten zu kreieren. Für den Skotti-Ersteinsatz gab es Burger-Patties aus Rote-Beete und Kidneybohnen. Rezept gefällig? Ich versuche es, denn ich koche immer frei nach Schnauze, meistens gelingt es. Also: Ich habe zwei größere Rote-Beete-Knollen geraspelt. Dazu habe ich eine kleine Dose Kidneybohnen in Chili-Soße genommen, da ich mir so ein wenig Würze gespart habe. Die Bohnen habe ich abtropfen lassen, mit einer Zwiebel, einer Knoblauchzehe, einen Schuss Soja-Soße und ein paar Gewürzen in den Mixer gepackt. Diese grobe Matschepampe habe ich dann zur Beete getan und dann nach Gefühl Leinsamen und Haferflocken reingepackt, damit die Flüssigkeit gut aufgesogen wird. Kurz in den Kühlschrank mit der Masse und dann Patties formen. Bei mir kamen etwa zwölf Stück dabei raus, aber ich habe sie wegen der Stabilität auch recht klein gemacht. Wei ich die Dinger etwas vorgaren wollte, kamen sie zehn Minuten in den Backhofen (200 Grad) – und dann direkt auf den Grill. Für den Burger brauchte ich jeweils zwei, die restlichen Patties habe ich eingefroren. Ach ja, als Gemüse gab es dazu dünne Kohlrabi-Schreiben, die ich etwas mit Öl und Gewürzen mariniert und dann ebenfalls mit dem Skotti gegrillt habe. Was soll ich sagen: Es war köstlich!

Fürs Grillen muss Skotti nicht lange vorgeheizt werden, er kommt schnell auf Betriebstemperatur. Eine Piezozündung fehlt, gestartet wird das Ding mit einem Feuerzeug. Minimalismus ist eben auch hier trumpf. Aber so kann auch weniger kaputt gehen. Ich hätte mir einen Deckel gewünscht, weil ich das inzwischen sehr zu schätzen gelernt habe. Aber wie mir Christian, der Erfinder von Skotti im Interview für Folge 30 verriet, wird dieser demnächst verfügbar sein. Und der Vater von Skotti erzählt noch mehr, zum Beispiel woher der Name kommt, wie lange es dauert, bis ein Grill genehmigt wird und wie er überhaupt auf die verrückte Idee gekommen, einen weiteren Grill herzustellen.

Der Skotti-Grill kostet 159 Euro. Sicher kein ganz günstiger Spaß. Aber mich hat vor allem überzeugt, dass der Grill nach Gebrauch schnell auseinandergenommen werden kann. Zum Reinigen einfach die Teile in die Spülmaschine oder mit dem Stahlschwamm bearbeiten – Skotti mag hart rangenommen werden. Und dann kommen die Teile wieder in die Tasche und nehmen so kaum Platz weg. Und wenn ich das nächste Mal mit dem Rad an den Strand fahre, passt Skotti auch in den Rucksack. Und ich brauch nicht einmal eine zusätzliche Halterung dafür.

Website von Skotti: https://skotti-grill.eu

Game Of Thrones – Die Trockentoilette Miniloo von Kildwick

Ich fahre gerade auf den weichen Sand von St.Peter Ording und suche mir meinen Platz. Der erste Block verrät sofort, dass ich um 9:00 Uhr etwas zu spät am Strand ankomme, um einen der begehrten Plätze in erster Reihe zu ergattern. Kurzerhand entscheide ich mich für die kleine Sanddüne inmitten des Strandparkplatzes und stoppe meinen Bulli als ich meinen Sohn höre:„Papa, ich muss auf Klo, ganz dringend!“ Routiniert frage ich: „Groß oder klein?“ „Beides!!!“ ertönt es etwas gequält. 

Die Geschichte der Trenntoilette von Kildwick

Kildwick wurde 2016 von Colin Ives und seiner Frau im gleichnamigen Ort nordöstlich von Leeds in England gegründet. Colin hat das Unternehmen bewusst so genannt, da Thetford, ein anderer Hersteller von Camping-Toiletten, ihr Unternehmen ebenfalls nach dem Ortsnamen benannt haben. Englischer Humor halt 😉

Zeitgleich tüftelten in Leipzig Christiane und Alex an einem Prototypen für eine „trockene“ Festivaltoilette. Aus verschiedenen Gründen ist Festivalklo nie zur zur Serienreife gelangt. 

2019 meldete Kildwick dann nach der Trennung der zwei Gründer Insolvenz an. Zur gleichen Zeit haben Christian ein Alex angefangen ihren MB 814, der liebevoll Schrotti genannt wird, zum Wohnmobil auszubauen. Und das Thema Trockentoilette wurde wieder aktuell. Die Suche nach einer passenden Lösung brachte die zwei auf das zum Verkauf stehenden Kildwick. Die beiden Entwickler fanden nicht alles gut, was Kildwick bisher entwickelt hatte , sahen aber soviel Potential, dass Sie zuschlugen.

Konsequent nachhaltig bis ins letzte Detail

Im April 2019 find das neue Kildwick-Team an die komplette Produktion auf maximale Umweltfreundlichkeit umzustellen. Dabei wurde bevorzugt mit Unternehmen aus der Region und Deutschland zusammen gearbeitet. Am 22.07.2019 ging dann der Onlineshop an den Start. Mit ihrer neuen Interpretation von Kildwick hat das Paar dann Colin England besucht. Eigentlich hatte er mit dem Thema Trockentoilette emotional abgeschlossen, bis er „die neue Kildwick“ in der Hand hatte. Seitdem ist Colin wieder part of the family und leitet nun das UK-Office. 

 

Fotos: Henning Pommée

Die Miniloo von Kildwick kostet 429,90 Euro

www.kildwick.com

Die Trenntoilette von Kildwick ist eine echte Alternative zum Chemie-Klo

Früher wäre der schnelle Marsch zu den 400 Meter entfernten Toiletten eine Mischung aus „Du-machst-dir-nicht-in-die-Hose-Coaching“ und „Was-passiert-wenn-doch-Gedanken“. Aber nicht diesmal! Ich öffne lässig den Deckel der Miniloo von Kildwick, setze meinen Kleinen auf Holzbrille auf dem noch unbehandelten Birkenkolzkasten und höre nur das Vertraute „Machst du die (Schiebe)Tür zu.“

Gamechanger!

Warum die Miniloo von Kildwick mich komplett überzeugt hat, ihr nicht mehr als einen Hammer, ein Handy und rudimentäre IKEA-Skillz benötigt und Christiane und Alex (die Macher von Kildwick) Nachhaltigkeit konsequent zuende gedachte haben, besprechen wir im Interview mit den Zwei in unserem Campermen Podcast #29

Die Geschichte der Trenntoilette von Kildwick

Kildwick wurde 2016 von Colin Ives und seiner Frau im gleichnamigen Ort nordöstlich von Leeds in England gegründet. Colin hat das Unternehmen bewusst so genannt, da Thetford, ein anderer Hersteller von Camping-Toiletten, ihr Unternehmen ebenfalls nach dem Ortsnamen benannt haben. Englischer Humor halt 😉

Zeitgleich tüftelten in Leipzig Christiane und Alex an einem Prototypen für eine „trockene“ Festivaltoilette. Aus verschiedenen Gründen ist Festivalklo nie zur zur Serienreife gelangt. 

2019 meldete Kildwick dann nach der Trennung der zwei Gründer Insolvenz an. Zur gleichen Zeit haben Christian ein Alex angefangen ihren MB 814, der liebevoll Schrotti genannt wird, zum Wohnmobil auszubauen. Und das Thema Trockentoilette wurde wieder aktuell. Die Suche nach einer passenden Lösung brachte die zwei auf das zum Verkauf stehenden Kildwick. Die beiden Entwickler fanden nicht alles gut, was Kildwick bisher entwickelt hatte , sahen aber soviel Potential, dass Sie zuschlugen.

Konsequent nachhaltig bis ins letzte Detail

Im April 2019 find das neue Kildwick-Team an die komplette Produktion auf maximale Umweltfreundlichkeit umzustellen. Dabei wurde bevorzugt mit Unternehmen aus der Region und Deutschland zusammen gearbeitet. Am 22.07.2019 ging dann der Onlineshop an den Start. Mit ihrer neuen Interpretation von Kildwick hat das Paar dann Colin England besucht. Eigentlich hatte er mit dem Thema Trockentoilette emotional abgeschlossen, bis er „die neue Kildwick“ in der Hand hatte. Seitdem ist Colin wieder part of the family und leitet nun das UK-Office. 

 

Fotos: Henning Pommée

Die Miniloo von Kildwick kostet 429,90 Euro

www.kildwick.com