Wer Campermen schon eine Weile folgt, weiß, dass ich ein Sitzenbleiber bin. Ich mag es bequem. Darum hatte ich hier schon mehrfach über passende Sitzgelegenheiten berichtet, zum Beispiel in der ersten Folge über eine Luftpolster-Couch oder in Folge 41 über den Outwell Grenada. Aber tatsächlich lege ich mich auch gerne mal einfach hin. Ihr wisst schon, alle Viere von mir strecken, chillen in der Horizontalen. Im Sommer brauche ich da nicht viel, da darf es auch gerne mal der Outdoor-Teppich sein, der eigentlich immer an Bord ist. Aber wenn es ein paar Grad kühler wird, sollte es schon aufgrund der Bodenkälte etwas wärmer sein. Ich will mir doch nicht meine Nieren verkühlen und eine Blasenentzündung bekommen. Ach ja, ich höre Henning schon „Mimimi“ sagen…

© Gerd Blank

In meinem Camping-Lager habe ich aus alten Zelter-Zeiten noch fantastische Iso-Matten liegen. Das Problem an Dingern: Die sind zwar bequem und warm, aber sie nehmen unglaublich viel Platz weg. Auf der Suche nach einer leichteren und kleineren Matte bin ich auf Klymit gestoßen. Mich hat aber nicht nur das Versprechen gelockt, dass diese Matten besonders leicht und bequem sein sollen, auch der Look hat mich sofort angesprochen. Bei Klymit gibt es Iso-Matten in unterschiedlichen Größen und für verschiedene Zwecke. Und sie haben oft einen sehr ungewöhnlichen Shape. Schaut Euch mal die Website an, ihr werden staunen, was es gibt und was überhaupt möglich ist. Die meisten Matten sind für mich allerdings einen Tick zu klein. Mit meinen 193 cm ragen entweder Füße oder der Kopf hinaus. Darum habe ich mich für die Static V Luxe entschieden, die genau meiner Größe entspricht. Zusätzlich ist sie isoliert, wodurch auch ein kalter Boden nicht sonderlich stört.

Mit jedem Atemzug wird’s geiler

Das Packmaß der nicht einmal 1000 g leichten Matte ist winzig. Zusammengerollt und im Beutel verpackt nimmt die Matte im Wagen weniger Platz ein als einer meiner Red-Wing-Boots (ja, auch meine Füße sind groß). Beim Auspacken war ich erst ein wenig überrascht, wenn nicht sogar leicht enttäuscht. Ich dachte, dass die Oberfläche der Matte weicher wäre. Stattdessen fühlt sich die Static V erst einmal an wie eine ganz normale Luftmatratze. Doch sobald ich mit ein paar tiefen Atemzügen Luft in die Matratze blies und sie immer weiter füllte, war ich – Puster um Puster – immer begeisterter.

Das Ventil ist nicht perfekt für das Aufpusten per Mund geeignet, denn es ist dafür eigentlich zu groß. Aber zum Glück ist es ein Klapp-Ventil: In der richtigen Stellung bleibt die Luft in der Matte, selbst wenn der nächste Puster nicht perfekt sitzt. Ist genug Luft drin, wird noch ein kleiner Deckel festgeklickt. Dadurch kann man auch nicht versehentlich das Ventil öffnen. Das von Klymit patentierte Luftkammerdesign in V-Form ist zwar erst einmal ungewöhnlich, aber als ich mich auf die Matte gelegt habe, hat sich mir das Konzept sofort erschlossen. Ganz gleich, in welcher Position ich liege ,es ist immer bequem. Normalerweise schlafe ich auf der Seite. Das führt dazu, dass ich nach einer Nacht auf einer dünnen Matten fast immer an irgendeiner Stelle des Körpers ein spürbares Zipperlein habe. Nicht so bei der Klymit: Die Luftwaben gaben mir immer perfekten Halt.

Kalt? Nee, cool!

Aber auch, wenn die Matte eigentlich zum Schlafen da ist und Zelter, die mit leichtem Gepäck unterwegs sind, sich kaum besser betten können, als auf dieser Matte – für mich ist es eher eine Chill-Unterlage. Ich möchte das Teil an den Strand oder in den Wald nehmen. Kopfhörer auf, den Blick in die Wolken – und schon bin ich glücklich. Die Static V erlaubt mir das nun auch bei niedrigen Temperaturen. Klymit nennt das Klymalite Synthetic Insulation. Gemeint ist, dass die sehr leichte, komprimierbare und hochmoderne synthetische Isolierung den Wärmeaustausch zwischen der Liegeseite und der Bodenseite stark verlangsamt und für ein gute Isolation sorgt. 

© Gerd Blank

Aber nicht nur ich mag es bequem. Wie heißt es so schön: Wie der Herr, so’s Geschirr. Mein Hund, der eigentliche Chef in meinem Haushalt, braucht ebenfalls einen Chill-Platz. Klymit hat dafür das Hundebett Moon Dog im Angebot. Das gibt es in zwei Größen, für meinen Hund reicht die kleine Variante, auch wenn er sich manchmal wie ein übergroßer Macker benimmt. Das Bett bestett aus zwei Teilen: Eine halbrunde Isomatte mit verschiedenen Luftkammern. Die Kante ist ein bisschen dicker als der Innenbereich, damit Hunde sich dort fast wie in eine kleine Vertiefung hineinlegen können. Dazu gibt es einen Polyester-Bezug mit weicher Fleece-Oberfläche. Die aufgepumpte Matte wird einfach hineingeschoben – fertig ist das mobile Hundebett. Was soll ich sagen: Kaum lag das Teil im Park auf dem Rasen, ist mein Hund sofort auf seinen Platz gegangen – und hat sich dort mit einem zufriedenen Grunzgeräusch hingelegt. Passt.

Das Hundebett wiegt gerade einmal ein halbes Kilo, zusammengepackt ist es im Beutel ziemlich klein und passt locker in die Ausflugstasche oder in den Wanderrucksack. Auch wenn man Abends ins Restaurant geht und dem Hund „seinen“ Platz einrichten möchte, bietet sich die kleine Hundematte an. Sie ist mit wenigen Atemzügen aufgepustet und der Hund hat es dann bequem. Die Luftkammern sind groß genug, dass Bodenkälte eine ganze Weile keine Rolle spielt. Und das Material ist sehr robust: Die Oberfläche kann abgespült und der Bezug gewaschen werden. Ich hätte mir allerdings eine größere Farbauswahl gewünscht, der graue Fleece-Bezug ist zwar praktisch, aber nicht sonderlich attraktiv.

Königsplatz für den Pascha. © Gerd Blank

Kommen wir zum nicht ganz so angenehmen Teil: Klymit möchte für die Matte 175 Euro haben. Das ist sie sicher auch wert – aber wenn ich ehrlich bin, ist die Static für meine Zwecke qualitativ überdimensioniert. Sie ist für mich eher eine luxuriöse Pausenmatte, die sicher die meiste Zeit nur unbenutzt mitfährt – und dafür wäre mir der Spaß deutlich zu teuer. Allerdings möchte ich im nächsten Jahr mal wieder mit leichtem Gepäck zelten gehen. Vielleicht die Elbe mit dem Fahrrad entlang, immer in Richtung Süd-Osten. Übernachten möchte ich dann auf kleinen Zeltplätzen – ganz bequem auf der Matte von Klymit.

Auch das Hundebett ist kein Schnapper, 75 Euro kostet die Iso-Matte im Doggystyle. Aber ich habe da schon ganz andere Summen für den Streuner bezahlt – ich muss nur das ganze Spielzeug zusammenrechnen, dass der Kerl verloren oder zerstört hat. Wahrscheinlich werde ich das Hundebett häufiger nutzen, als die große Isomatte. Und dann passt das auch mit dem Preis.

Weitere Infos zum Unternehmen und den Produkten
Klymit-Website: https://klymit.de
Iso-Matte: INSULATED STATIC V LUXE
Hundbetts: MOON DOG S/M