Drei Jahre nach dem Tod von Linkin-Park-Sänger Chester Bennington veröffentlicht seine erste Band Grey Daze ein Album mit neu aufgenommenen Songs.

Chester Bennington ist den meisten als Sänger von Linkin Park bekannt. Doch schon bevor er mit der Nu-Metal-Band Weltruhm erlange, probierte Bennington sich als Sänger aus: Im Alter von 17 Jahren trat er der Band Grey Daze bei. Knapp drei Jahre nach seinem Tod veröffentlichen die verbliebenen Mitglieder mit „Amends“ nun ein Album mit neu aufgenommenen Songs. 

Kurze Rückblende: In ihrer Heimat Phoenix, Arizona erlangten Grey Daze Anfang der Neunziger schnell Bekanntheit. Sie gaben ausverkaufte Konzerte, wurden im Radio gespielt und verkauften 10.000 Kopien ihres zweiten Albums „No Sun Today“. 1998 löste die Band sich nach einem großen Streit allerdings auf und Bennington schloss sich Linkin Park an. „Als Linkin Park groß wurden, haben die Plattenfirma und das Management Grey Daze praktisch ausradiert und all unsere Musik aus dem Netz genommen. Nach einer Weile hat Chester das gestört, denn er mochte unsere Musik“, erzählt Grey-Daze-Schlagzeuger Sean Dowdell. „Eines Tages rief Chester mich dann an und schlug vor, dass wir die Band wieder zusammenbringen. Anfang 2017 kündigten wir eine Reunion-Show an und begannen, Songs unserer ersten beiden Alben neu aufzunehmen.“ 

Eines ist sicher: Jeder, der auch nur ein kleines bisschen Einfühlungsvermögen besitzt und ein Herz für aufregende Kunst hat, wir sich von den tollen Songs Doch zur Fertigstellung sollte es nie kommen. Am 20. Juli 2017 wurde Chester Bennington im Alter von nur 41 Jahren tot in seinem Haus bei Los Angeles gefunden. Sein Freitod kam für Fans genauso überraschend wie für Sean Dowdell. „Ich habe zwei Tage vorher noch mit ihm gesprochen und es gab keine Anzeichen. Ich wusste, dass Chester seine Dämonen hatte, aber ich dachte, er hätte das hinter sich gelassen. Aber so etwas lässt sich nicht vorhersagen. Und natürlich fragt man sich: Was habe ich übersehen?“ Dowdell, der über die Jahre zu den besten Freunden Benningtons gehörte, hielt eine Rede bei der Beerdigung und half Benningtons Familie mit allem. „Als ich dann wieder Zuhause war, nagte es jeden Tag an mir. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich dieses Album fertig machen muss. Ich dachte ich schulde es Chester.“

Was Sean Dowdell zum Album, seiner Motivation und Chester erzählt erfahrt ihr von Nadine im Campermen Podcast #30!

Text: Nadine Wenzlick