Nein, eigentlich verrät man als Camper seine Lieblingsplätze nicht. Die Gefahr ist viel zu groß, dass der Platz durch zu viele Menschen dann irgendwann versaut ist. Aber das gilt vor allem für versteckte Plätze, auf denen man auch mal wild steht. Wenn hier zu viele Camper hinfahren, die zum Beispiel ihren Dreck dort einfach liegen lassen, wird dort schnell ein Schild angebracht, dass Camping verboten ist. Darum seht es mir nach, wenn ich nicht verrate, wo ich meinen alten Camper ab und zu hinstelle, um dort die Nacht zu verbringen. Dafür möchte ich meinen absoluten Lieblings-Campingplatz vorstellen. Der befindet sich auf Møn, einer Halbinsel an Dänemarks Ostseeküste. Møn spricht man übrigens mit einem langen Vokal aus, es reimt sich auf „schön“ – und das passt.

© Camp Møns Klint

Schon die Fahrt zum Camp Møns Klint ist toll. Von meiner Heimatstadt Hamburg geht es erst einmal nach Puttgarden auf Fehmarn, von der auf die Fähre der Scandlines nach Rødby. Weiter geht es dann Richtung Kopenhagen, aber auf halber Strecke biegt man gleich hinter einer großen Brücke nach rechts und ist dann schon fast auf Møn. Etwa eine Stunde dauert die Fahrt vom Fährhafen zum Campingplatz. Mit etwas Schwung fährt man dann die Einfahrt hoch zur Rezeption. Wer hier nun einen Platz oder eine feste Parzelle zugewiesen haben möchte, schaut in verständnislose Gesichter. Hier darf man sich hinstellen, wo man möchte.

Das Gelände ist riesig und erstreckt sich auf verschiedenen Ebenen. Gleich beim Eingang links befindet sich zum Beispiel die Unterhaltungs-Area. Hier gibt es viel Platz für Camper und Zelte, Gemeinschaftshäuser für Gruppen, Sportplätze und Waschhäuser. Ein kleines Bistro mit leckeren Speisen und ein Mini-Shop fürs Nötigste sind auch vorhanden. Fährt man dagegen nach rechts, hat man die Wahl zwischen oben und unten. Oben ist der Weg zum Wald nah, unten befinden sich dagegen Pool, Teich und die wunderbare Dark Sky Area. Und meine Empfehlung ist es, sich dort einen Platz zu suchen, denn es ist ganz zauberhaft dort. Vorausgesetzt natürlich, wenn man die Ruhe mag. Nachts sind die Wege hier kaum beleuchtet, damit man den herrlichen Sternenhimmel bewundern kann.

Weitere Highlights gefällig? Aber gern: Es gibt einen Kräutergarten, wo man sich bedienen kann. An den Waschhäusern und Wasserstellen stehen ebenfalls große Töpfe mit Rosmarin, Pfefferminze und anderen Kräuter, von denen man sich einfach ein paar Blätter oder Zweige für Speisen und Getränke mitnehmen darf. Für Hunde gibt es nicht nur einen großen und eingezäunten Bereich im Wald, sondern auch eine Waschstation mit Hundeshampoo und Leckerlies. Man kann Fahrräder oder Boote leihen, Tennis oder Minigolf spielen oder an verschiedenen Feuerstellen Grillen. Es gibt einfach viel zu entdecken, aber vor allem gibt es kaum Vorschriften. Die einzige Regel hier lautet, dass man achtsam mit der Natur sein soll.

© Camp Møns Klint

Wer Animation und Party sucht, sollte den Platz allerdings meiden. Hier verbringt man seinen Urlaub, weil man mit seinen Lieben eine entspannte Zeit haben möchte. Außerdem ist es ein hervorragender Startpunkt für lange Spaziergänge zur Küste. Hier befindet sich auch die längste Treppe Dänemarks, die direkt runter zum Strand führt. Und wer ein bisschen Romantik möchte, bucht sich im Camp eine Bootstour zum Sonnenuntergang oder ein Dinner am Wasser.

Ganz günstig ist der Spaß nicht. In der Hauptsaison zahlt man für Camper, zwei Erwachsene und zwei Kinder umgerechnet zwischen 50 und 60 Euro. Dafür sind Strom, Hunde, Duschen, Ver- und Entsorgung, Nutzung der Waschmaschinen und viele weitere Extras inklusive.

Mehr Infos zum Platz, zur Anreise und den Preisen gibt es auf der Seite von Camp Møns Klint unter campmoensklint.dk